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BKA und Polizei suchten Stausee ab - Verwirrung um „relevante“ Funde im Fall Maddie

Silves (Portugal) – Die ewige Suche nach Maddie: Die Ermittler sind fertig am Stausee an der Algarve (Portugal), haben nach drei Tagen zusammengepackt. Aber haben sie auch etwas gefunden?

Etwa 60 Ermittler und Waldarbeiter suchten das Ufer des Stausees ab, darunter 20 Beamte des Bundeskriminalamts. Sie gingen einem Hinweis nach, der das Verschwinden der kleinen Madeleine McCann (damals 3) aus einem Ferien-Apartment in Praia da Luz 2007 endlich aufklären sollte.

Maddie verschwand 2007 aus dem Ferien-Apartment ihrer Eltern

Foto: dpa

Nach Ende der Suchmaßnahmen packten die BKA-Beamten zusammen

Foto: Getty Images

Etwa 200 Quadratmeter Unterholz wurden gerodet, mehrere Löcher gegraben, etwa einen halben Meter tief.

Bodenproben und Funde nahm das BKA mit, darunter waren angeblich ein BH-Träger, Kleidungsreste und Plastikteile. Wie die eingesammelte Erde sollen sie nun in Deutschland in einem Labor forensisch untersucht werden.

► Die Behauptung der portugiesischen Zeitung „ Correio da Manha“, man habe „relevante Hinweise“ gefunden, deckt sich allerdings nicht mit den Informationen, die BILD vorliegen.

Aus diesen Löchern entnahmen die Ermittler Bodenproben

Foto: Yui Mok/dpa

Die Auswertung der Funde wird noch einige Tage dauern. Dass der entscheidende Beweis dabei ist, der den Mörder überführt, ist eher nicht zu erwarten.

Die „ Daily Mail“ hatte berichtet, die Ermittler hätten unter anderem nach einer Waffe und einer Videokamera gesucht, die bei einem Einbruch beim Verdächtigen Christian Brückner (46) im Jahr 2007 gestohlen worden waren.

Auch das stimmt nach BILD-Informationen nicht.

Zwei ehemalige Freunde hatten Brückners Sachen entwendet, als dieser in Haft saß. Auf den Videos soll zu sehen gewesen sein, wie sich der Maddie-Verdächtige an mehreren Frauen verging.

Auf Grundlage der Aussagen dieser beiden Zeugen wurde Brückner zu sieben Jahren Haft wegen Vergewaltigung verknackt – ohne dass die Videos vor Gericht gezeigt werden konnten.

Denn ihr Verbleib ist bis heute unklar. Im Stausee aber liegen sie definitiv nicht.

Aus diesem Apartment verschwand Maddie – Infografik

BKA und Staatsanwaltschaft Braunschweig, die gegen Brückner ermitteln, werden sich nach Auswertung der Funde erklären. Dass die Funde zu einer Anklage führen, ist eher nicht zu erwarten. Zunächst ist ohnehin die offene Frage nach der Zuständigkeit zu klären: Brückners Anwalt Friedrich Fülscher (38) hatte bezweifelt, dass das Landgericht Braunschweig überhaupt für ein mögliches Verfahren gegen seinen Mandanten zuständig ist.

Das Landgericht gab ihm recht. Die Staatsanwaltschaft legte Beschwerde gegen diesen Beschluss ein.

Das kostet Zeit – Zeit, die nicht darauf verwendet wird, herauszufinden, was Maddie zugestoßen ist.