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Bleikugeln in Fische gestopft: Betrugsskandal erschüttert Angelsport-Szene

Ein Barsch hängt in einem Fischernetz. Foto: Felix Kästle/dpa

Ein Barsch hängt in einem Fischernetz (Symbolbild).

(Foto: Felix Kästle/dpa)

Zwei der großen Namen der amerikanischen Angelsport-Szene sorgen für einen riesigen Skandal. Sie werden bei einem Wettbewerb auf frischer Tat beim Betrügen erwischt. Brisant: Das Duo Jacob Runyan und Chase Cominsky wurde schon mal verdächtigt, gegen die Regel zu verstoßen.

Jacob Runyan und Chase Cominsky sind zwei große Stars des amerikanischen Angelsports. Seit Jahren dominieren sie die Wettbewerbe rund um den Lake Erie. Doch nun wachsen Zweifel an den Erfolgen der vergangenen Jahre. Denn das bekannte Duo wurde beim "Lake Erie Walleye Trail Championship" in Cleveland auf frischer Tat beim Betrügen erwischt.

Beim offiziellen Wiegen der gefangenen Fische fiel der Betrug auf. Der Turnierdirektor Jason Fischer (kein Witz) wurde stutzig. "Ich wusste sofort, dass etwas mit diesen Barschen sehr falsch war", sagte er dem Portal cleveland.com. Und er hatte recht. Bei den fünf ausgewählten Fischen passten die Größe und das Gewicht einfach nicht zusammen. 33 Pfund (ca. 15 Kilogramm) brachten die toten Tiere auf die Waage.

"Wir haben Gewichte im Fisch!"

Fischer untersuchte die Barsche und wurde schnell fündig. "Als ich etwas Hartes im Magen in einem ihrer Fische gefühlt und das für die Länge ungewöhnlich hohe Gewicht bemerkt habe, habe ich sofort nach einem Messer gerufen", schilderte der Turnierdirektor. Im Magen der Fische befanden sich Metallkugeln und bereits zerkleinerte Fischfilets, um das Gewicht zu erhöhen.

"Wir haben Gewichte im Fisch!", brüllte Fischer nach seinem skurrilen Fund, der auf einem Video dokumentiert wurde, das auf Twitter über zwölf Millionen Mal (!) abgerufen wurde. In dem Clip ist wildes Geschrei zu hören. Ein Mann fordert den Direktor auf, nun alle Fische zu checken. Andere Angler fragen: "Wie oft habt ihr das bei anderen Turnieren getan?" Insgesamt hatten Runyan und Cominsky ihre fünf Fische mit zehn zusätzlichen Gewichten á 340 Gramm beschwert.

"Ich bin angewidert"

Während Cominsky beim Aufdecken des Betrugs nicht mehr anwesend war, verfolgte Runyan die Enttarnung wortlos und ließ mehrere Wut-Salven der anderen Angler über sich ergehen. Fischer mahnte mehrfach an, den Betrüger nicht körperlich anzugehen. "Ich bin angewidert", bekannte der Turnierdirektor bei Facebook. "Es tut mir leid, dass ich euch so lange im Stich gelassen habe." Was auf die Betrüger, die in den vergangenen Jahren Preise im Wert von mehreren Zehntausend Euro gewonnen hatten, zukommt, ist unklar. Eine Strafanzeige ist US-Medien zufolge wahrscheinlich.

Durchaus brisant: Runyan und Cominsky wurden in der Vergangenheit schon mehrfach des Betrugs beschuldigt, mussten sich Lügendetektor-Tests unterziehen. Eine gängige Praxis beim Sportfischen. Wie der "Spiegel" berichtet, hatte einer von beiden Angler im vergangenen Jahr diesen Test nicht bestanden. Das Duo wurde disqualifiziert. Nachweisen konnte man ihnen Betrug aber nie - bis jetzt.