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Böse Nachrichten von der Front: Puschilin gerät in Moskau in Panik

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Zu Hause brennt die Hüte: Sichtbar angespannt verfolgt der Donezker Separatistenführer Puschilin (Mitte, links) n Moskau die Annexionsrede des Kremlchefs.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Der Donezker Separatistenführer kann die Annexionsfeier in Moskau nicht recht genießen. In der Stadt Lyman sind russische Truppen eingekesselt, ein militärisches Debakel droht. Puschilin wirft Kiew vor, den "historischen Moment" mit Absicht zu überschatten.

Am Tag der von Russland erklärten Annexion von vier besetzten ukrainischen Gebieten sind russische Soldaten nach Angaben des pro-russischen Separatistenführers von Donezk, Denis Puschilin, in der ostukrainischen Stadt Lyman "teilweise umzingelt". Die Nachrichten aus Lyman seien "verstörend", erklärte er in Online-Netzwerken. "Wir müssen durchhalten, aber der Feind hat schwere Kräfte eingesetzt", ergänzte er.

"Zum jetzigen Zeitpunkt ist Lyman in einem Halbkessel, die Straße nach Swatowe ist unter unserer Kontrolle, steht aber periodisch unter Beschuss", schrieb der 41-Jährige, der in Moskau derzeit an den Annexionsfeierlichkeiten teilnimmt, beim Nachrichtendienst Telegram. Die nahegelegenen Orte Jampil und Drobyschewe seien "nicht vollständig unter unserer Kontrolle", erklärte Puschilin weiter.

Ukrainische Quellen zeigten ein Video mit einem ukrainischen Soldaten bei einem Verwaltungsgebäude in Jampil mit den Worten "Jampil ist unser". Eine im Kampf um Lyman eingesetzte ukrainische Einheit, die 66. mechanisierte Brigade, vermeldete auf Facebook, sie habe den fünf Kilometer südwestlich der Stadt gelegenen Ort Schtschurowe eingenommen. Zuvor hatten russische Militärblogger bereits von der faktischen Einschließung der russischen Gruppierung bei Lyman berichtet.

Annexion ohne militärische Kontrolle

Die Stadt Lyman ist ein wichtiger Bahnknotenpunkt im Norden der Region Donezk. Donezk ist eine der vier ukrainischen Regionen, deren Annexion der russische Präsident Putin am Nachmittag in Moskau formell bereits vollzog, obwohl das russische Militär nur Teile davon militärisch kontrolliert.

Mit Blick auf die in Moskau am Abend anstehenden pompösen Feierlichkeiten anlässlich der Annexion der besetzten ukrainischen Regionen erklärte Separatistenführer Puschilin, die ukrainischen Kräfte versuchten "mit aller Macht, einen Schatten auf dieses für uns historische Ereignis werfen".

Die Regierung in Kiew äußerte sich zunächst nicht zum Kriegsgeschehen in Lyman. Mit Blick auf einen weiteren Vormarsch der ukrainischen Truppen bekräftigte der russische Präsident Wladimir Putin in einer langen Rede im Staatsfernsehen: "Wir werden unser Land mit allen Mitteln verteidigen."