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Budget-Betrug bei Red Bull?: Der Formel 1 droht die maximale Explosion

Es geht um Millionen und ein wahres Formel-1-Erdeben. Denn in der Rennserie schwelt ein Streit mit immenser Sprengkraft: Red Bull soll die neue Budgetgrenze überschritten haben - und zwar ausgerechnet in Max Verstappens Weltmeister-Jahr. Schon Mitte dieser Woche könnte es ordentlich krachen.

Eigentlich ist dies ja die Stunde der ganz hohen Tiere. Die Chefetagen der Formel-1-Teams bewerfen sich mal wieder mit Schmutz, es geht um Millionen, um möglichen Budget-Betrug von Red Bull, es geht um Max Verstappens Weltmeistertitel. Und irgendwann schaltete sich dann auch der Star-Pilot selbst ein in diesen Streit, der noch ziemlich wichtig werden könnte.

"Ich weiß ja, wo das herkommt", sagte Verstappen im Rahmen des für ihn sportlich so enttäuschenden Wochenendes in Singapur: "Die anderen Teams sprechen darüber, dabei haben sie keinerlei Informationen. Ich finde das ein bisschen dumm. Haltet einfach euren Mund." Und die anderen halten nun auch erstmal ihren Mund, allerdings wohl nur bis Mitte dieser Woche: Dann nämlich will der Weltverband FIA die Ergebnisse seiner Budgetprüfungen veröffentlichen, inklusive eventueller Sanktionen. Ein echtes Erdbeben für die Formel 1 scheint zumindest möglich.

Darum geht es: Seit 2021 gibt es erstmals in der Geschichte eine Budgetobergrenze, um die Chancen im Feld anzugleichen. Vor dem Rennen in Singapur waren Berichte aufgetaucht, nach denen zwei Teams diese Grenze überschritten haben sollen. Eines davon deutlich, angeblich ist es Red Bull - im Jahr, in dem Verstappen knapp den Titel gewann.

"Das ist absolut diffamierend"

Die anderen Rennställe, gerade Red Bulls Rivalen, taten nun einiges, um das Thema größer zu machen. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff und Ferraris Mattia Binotto tagten in seltener Einigkeit im Fahrerlager, gaben sich anschließend öffentlichkeitswirksam die Hand. Ihre Aussagen ähnelten sich. Es brauche jetzt "Transparenz", die FIA müsse Handlungs- und Führungsstärke beweisen.

Bei Red Bull Racing gab man sich entrüstet. Man sei "zu 100 Prozent" davon überzeugt, den Budgetdeckel von knapp 150 Millionen Dollar nicht überschritten zu haben. Teamchef Christian Horner wirft der Konkurrenz vor, gezielt Informationen an die Medien durchgestochen zu haben. "Wie um alles in der Welt wollen sie solches Wissen haben", sagte Horner: "Die FIA hat nichts verkündet, sie sind ja nicht mal fertig." Im Nachgang werde man auch rechtliche Schritte prüfen, "das ist absolut diffamierend."

Es kehrte dann etwas Ruhe ein, lasst uns die Ergebnisse abwarten, so der Tenor - Aufmerksamkeit gab es ja mittlerweile ohnehin genug. Die Aufregung auf beiden Seiten ist indes durchaus nachvollziehbar. Red Bull ist selbst noch im Austausch mit der FIA, es gibt schlicht noch keine Ergebnisse. Und in den vielen Firmen, die zu Red Bulls Formel-1-Projekt beitragen, arbeiten zweifellos auch viele Menschen, die mit dem Rennstall direkt nichts zu tun haben.

Wird das WM-Ergebnis infrage gestellt?

Falls es allerdings eine deutliche Überschreitung gegeben hätte, dann stünde das WM-Ergebnis der vergangenen Saison infrage. Mit nur acht Punkten Vorsprung hatte Verstappen sich gegen Lewis Hamilton im Mercedes durchgesetzt. Ein paar Millionen können dabei durchaus einen Entwicklungsvorsprung bringen. Und weil immer auch für die nächsten Jahre entwickelt wird, hätte ein Vergehen sogar Auswirkungen auf die aktuelle Saison und damit wiederum auf die kommende. "Eigentlich geht es um eine Verkettung", sagt Wolff.

Was auch immer in dieser Woche nun herauskommt, es dürfte die Formel 1 stark beschäftigen. Und während die Großen so viel reden, ist eine genaue Kontrolle der Budgetregeln gerade für die kleineren Teams wichtig. "Wir müssen sicherstellen, dass der Budget Cap nicht entwertet wird", sagt Günther Steiner von Mick Schumachers Haas-Rennstall: "Er hat die Formel 1 zu einem besseren Sport gemacht." Zunächst gelte allerdings: "Unschuldig, bis eine Schuld bewiesen ist."