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Bundeswehr-Dienstbeginn - Befehl: Ausschlafen!

Die Bundeswehr hat ein Personalproblem und kämpft um Nachwuchskräfte. Eine mögliche Antwort auf das Problem: das „Projekt 0800“. Versuchsweise beginnt der Dienst bei der Grundausbildung einer Fallschirmjägereinheit künftig immerhin erst um 8 Uhr.

Befehl: Ausschlafen!

Grund für die Ausschlaf-Maßnahme: Der frühe Dienstbeginn für Soldaten und Rekruten (meistens bereits um 7 Uhr) schreckt Interessenten offenbar ab. Für sie beginnt die Arbeit als Soldat einfach zu früh am Morgen.

Tatsache ist: Der Dienstbeginn um 7 Uhr gilt als Mitursache für die hohe Abbrecherquote unter Rekruten.

Kürzere Arbeitszeiten ergeben sich durch die Maßnahme allerdings nicht. Der bisherige Dienstschluss um 16.30 Uhr verschiebt sich entsprechend. Zuerst hatte das RND darüber berichtet.

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Generalinspekteur Eberhard Zorn (62) erklärte vergangene Woche bei einem Vortrag an der Hermann-Ehlers-Akademie in Kiel, der übliche Dienstbeginn um sieben Uhr führe bei einer vorangehenden Körperpflege und Frühstück zu einem sehr frühen Aufstehen.

Generalinspekteur Eberhard Zorn (62) ist der ranghöchste Soldat der Bundeswehr

Foto: LUDOVIC MARIN/AFP

Die Folge: Die Einheiten müssen bereits um 5.30 Uhr aufstehen, damit um 7 Uhr der Dienst pünktlich beginnen kann.

Nach Auskunft von Generalinspekteur Zorn stellen viele Rekruten das berühmte „Kompanie, aufstehen“ mitten in der Nacht mehr und mehr infrage – oder sie schmeißen bei erster Gelegenheit deswegen ganz hin.

Um die Zahl an Abgängern zu reduzieren, hat die Bundeswehr in der Vergangenheit nach deren Gründen fürs Hinschmeißen gefragt. Unerwartet viele hätten sich dabei über das zu frühe Aufstehen beklagt. Generalinspekteur Zorn erklärt: „Die Rekruten fragen: Warum muss ich eigentlich um fünf Uhr aufstehen?“

Zunächst unter der Fallschirmjägereinheit habe man jetzt ein Pilotprojekt gestartet. „Es ist das Projekt 0800. Dienstbeginn um acht Uhr.“ Durch den späteren Dienstbeginn könnten Rekruten nun immerhin bis kurz vor sieben schlafen.

Erste Rückmeldungen seien überwiegend positiv, berichtet Zorn: „Die Einheit sieht schon, dass die Abbruchquote dort jetzt deutlich geringer geworden ist.“ Ob auch andere Einheiten nachziehen und „Projekt 0800“ dauerhaft bestehen bleibt, ist noch nicht entschieden.