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Bundeswehr versteigert 36.400 Wolldecken – und „in der Ukraine wird gefroren“

Die Vebeg GmbH ist eine clevere Unternehmensgründung des Bundes, eine Art Online-Marktplatz der öffentlichen Hand. Die Treuhandgesellschaft, deren alleinige Gesellschafterin die Bundesrepublik Deutschland ist, vertreten durch das Bundesministerium der Finanzen, vermarktet eine vielfältige Auswahl von gebrauchten Waren, die vom Staat ausgesondert worden sind.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1951 erlöste die Vebeg mehr als drei Milliarden Euro für den Staat, im Jahr 2021 waren es 92,4 Millionen Euro. Wenn Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden wie Straßenbauverwaltungen, der Katastrophenschutz und vor allem die Bundeswehr Artikel aller Art nicht mehr gebrauchen können, dann versucht die Vebeg, sie zu versteigern – entweder per Live-Auktion oder durch Zuschlag nach verdecktem Online-Gebot.

Veräußert werden Fahrzeuge, Flugzeuge, Hubschrauber und Schiffe, Bekleidung, technisches Gerät, Rohstoffe, Reifen, Münzschrott oder auch Regierungsgeschenke. Man bringe „eine besonders vielfältige Auswahl gebrauchter, ausgesonderter Waren in unterschiedlichsten Erhaltungszuständen“ an den gewerblichen Kunden, heißt es in der Eigenwerbung.

Ausschreibung von Wolldecken aus Beständen der Bundeswehr

Ausschreibung von Wolldecken aus Beständen der Bundeswehr

Quelle: VEBEG/Screenshot WELT

Aktuell kann zum Beispiel für Wolldecken aus Beständen der Bundeswehr geboten werden. Insgesamt 36.400 gebrauchte Decken aus Mischwolle, zwei mal zwei Meter groß und in Gelb-oliv, stehen in Kartons verpackt und auf Paletten gelagert im Bundeswehr-Versorgungszentrum Blankenburg zur Abholung bereit. Interessenten können noch bis zum 13. Dezember um 13 Uhr ein Gebot abgeben, abgenommen werden müssen mindestens 100 Stück. Termine zur Besichtigung der Ware, teils über 50 Jahre alt, aber gut erhalten, sind vorab möglich.

Quelle: VEBEG/Screenshot WELT

Quelle: VEBEG/Screenshot WELT

So sinnvoll die Verwertung von ausrangierten Gütern durch die Vebeg prinzipiell sein mag, die Versteigerung der Wolldecken stößt dem FDP-Abgeordneten Marcus Faber sauer auf. Denn gleichzeitig ist die Regierung in der Bundeswehr auf der Suche nach Gütern zur Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland. „In der Ukraine wird gefroren. Statt Decken aus den Beständen der Bundeswehr über die Vebeg zu verkaufen, sollten wir sie der Ukraine zur Verfügung stellen“, sagte Faber WELT. „Damit könnten wir einen echten Beitrag in diesem Winter leisten.“

Die militärischen Unterstützungsleistungen umfassen aktuell neben Waffensystemen und Munition auch 116.000 Kälteschutzjacken, 80.000 Kälteschutzhosen und 240.000 Wintermützen sowie 15 Paletten Bekleidung. Die 36.400 alten Decken würden das gut ergänzen, findet Faber – ohne dass man sie den eigenen Soldaten wegnehmen müsste.

„Heizungspunkte der Unbesiegbarkeit“ – Hier finden Menschen Schutz vor der Kälte

„Bis zu dreißig Personen können sich hier aufwärmen und ihr Telefon aufladen“, sagt WELT-Reporterin Tatjana Ohm zu den „Heizungspunkten der Unbesiegbarkeit“. Angesichts der andauernden Angriffe auf die Energieversorgung und der bitteren Kälte seien diese Schutzzelte dringend nötig.

Quelle: WELT

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