Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Bürgermeister "unheimlich stolz": Nordfriesisches Dorf hat mehr Flüchtlinge als Einwohner

Bürgermeister "unheimlich stolz" Nordfriesisches Dorf hat mehr Flüchtlinge als Einwohner

imago0052674568h.jpg

Die typischen Reetdachhäuser gibt es auch in Seeth.

(Foto: imago stock&people)

Das Neben- und Miteinander von Einheimischen und Geflüchteten läuft nicht immer geräuschlos ab. Ein Dorf an der schleswig-holsteinischen Westküste ist da anders. Größere Konflikte gibt es hier nicht.

Mehr Flüchtlinge als Einwohner: Im Dorf Seeth mit rund 700 Bürgern an der schleswig-holsteinischen Westküste sind rund 790 Flüchtlinge und Asylbewerber untergebracht. Hinzu kommen 17 der Kommune zugewiesene Flüchtlinge. Die allermeisten Menschen in der Landesunterkunft für Flüchtlinge (Luk) in Seeth kommen aus der Ukraine; Stand 21. März waren es 719 Ukrainerinnen und Ukrainer. Die übrigen Bewohner sind Asylbewerber.

Größere Konflikte gibt es hier nicht. Der ehrenamtliche Bürgermeister der Gemeinde, Ernst-Wilhelm Schulz, ist "unheimlich stolz" auf seine Bürgerinnen und Bürger. Stolz auf die Akzeptanz der Situation, auch wenn das Verhältnis zwischen Flüchtlingen und Einwohnern nicht passe. Als die Luk vor rund einem Jahr wiedereröffnet wurde, habe es eine unheimlich große Hilfsbereitschaft gegeben, sagte er.

Nicht überall funktioniert das Neben- und Miteinander von Einheimischen und Geflüchteten so geräuschlos. So sorgen in Mecklenburg-Vorpommern Pläne für den Bau einer Unterkunft in dem 500-Einwohner-Ort Upahl seit Wochen für Proteste. Hier war zunächst eine Containerunterkunft mit 400 Plätzen geplant. Zuletzt hatte der Kreistag beschlossen, eine Begrenzung auf 200 zu fordern.

Eine Gefahr, dass die Stimmung in Seeth kippen könnte, sieht der Sprecher des Landesamtes für Zuwanderung und Flüchtlinge, Wolfgang Kossert, indes nicht. Die Umgebung sei sehr kooperativ. Zudem sei die Unterkunft im Vergleich zu den Gemeinden drumherum zwar sehr groß, aber aufgrund der Erfahrung in anderen Landesunterkünften wurden Strukturen aufgebaut, die die Menschen an die Unterkunft binden.