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Celonis setzt auf Geld aus Katar: "Wir haben starke ethische Standards"

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Celonis-Co-CEO Bastian Nominacher ist überzeugt vom neuen katarischen Partner.

(Foto: Celonis)

Manchmal kann Bastian Nominacher selbst kaum glauben, wie das von ihm vor elf Jahren mitgegründete Unternehmen durch die Decke geht. Inzwischen gilt Celonis als das wertvollste deutsche Startup - auch dank einer Kapitalspritze aus Katar, wie Nominacher im ntv-Podcast "So techt Deutschland" erzählt.

Mit einer Bewertung von 13 Milliarden US-Dollar ist Celonis das wertvollste Startup in Deutschland, auch wenn die Software-Schmiede inzwischen schon zum alten Eisen gehört: Das Unternehmen aus München hat bereits elf Jahre auf dem Buckel, sieht sich selbst aber erst am Anfang. "Wir haben erst ein Prozent des Marktes erschlossen", sagt Co-CEO Bastian Nominacher im ntv-Podcast "So techt Deutschland". Das Ende des Wachstums sieht er noch lange nicht erreicht: "Die Datenmengen vervierfachen oder verfünffachen sich jedes Jahr. Es gibt es noch eine ganze Menge zu tun."

Celonis hilft anderen Unternehmen dabei, Prozesse zu identifizieren, die zu viel Aufwand und somit Geld verschlingen. Kernstück des sogenannten "Process Mining" ist eine mit künstlicher Intelligenz arbeitende Software, die Daten und Abläufe durchleuchtet und anschließend Mittel und Wege aufzeigt, wie die Kosten um bis zu 30 Prozent gesenkt werden können.

Um neue Kunden gewinnen und die eigenen Produkte verbessern zu können, ist Celonis auch immer wieder auf der Suche nach zahlungskräftigen Investoren. Bei der letzten Finanzierungsrunde konnte die Führungsriege um Nominacher auch den katarischen Staatsfonds als Geldgeber gewinnen - die richtige Entscheidung, wie er bei "So techt Deutschland" erklärt.

"Wir haben sehr starke ethische Standards"

"Was uns überzeugt hat, ist der starke Track-Record im Bereich der Zusammenarbeit mit Industrie- und auch Technologieunternehmen", bekräftigt Nominacher den Schritt, also die Erfolgsbilanz des katarischen Staatsfonds. Eine rein betriebswirtschaftliche Entscheidung also, bei der derzeit vor allem Fußballfans mit Blick auf die Menschenrechtssituation in Land ihre Nase rümpfen werden? Für Celonis nicht: "Wir haben sehr, sehr starke ethische Standards", sagt Nominacher: "Sei es im Bereich Menschenrechte, sei es im Bereich Sustainability und Ähnliches."

Für den katarischen Staatsfonds sei es darüber hinaus eine Möglichkeit, in die Zukunft zu investieren. Der neue Partner könne seine Ressourcen dank Celonis umlenken "aus einer Wirtschaft, die sehr stark durch die Gasförderung, Öl und Ähnliches" geprägt sei in neue Technologien, betont der Unternehmensgründer. Entscheidend sei für ihn bei der Auswahl der Investoren, dass sie eine langfristige Ausrichtung hätten und das Software-Geschäft gut verstehen. "Deshalb sehen wir da eine Partnerschaft, die wir gemeinsam aufbauen können."

Was Celonis mit den Investments vorhat, wieso das Unternehmen noch immer nach eigener Aussage "ganz am Anfang" steht und ob bald ein Börsengang ins Haus steht, erzählt Bastian Nominacher in der neuen Folge von "So techt Deutschland".

So techt Deutschland

In "So techt Deutschland" haken die ntv-Moderatoren Frauke Holzmeier und Andreas Laukat bei Gründern, Investoren, Politikern und Unternehmern nach, wie es um den Technologie-Standort Deutschland bestellt ist. Alle Folgen finden Sie in der ntv-App, bei Audio Now, Apple Podcasts, und Spotify. Auch bei Amazon Music und Google Podcast werden Sie fündig.