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China: Peking bestätigt zweiten Spionageballon über Lateinamerika

Spionageballons, made in China – hier das mittlerweile abgeschossene Modell über den USA

Spionageballons, made in China – hier das mittlerweile abgeschossene Modell über den USA

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Larry Mayer / dpa

Einen ersten Spionageballon hatten die USA am Sonntag vor ihrer Ostküste abgeschossen, ein zweiter ist noch über Lateinamerika in der Luft. Das erste Modell wurde nach Abschuss als chinesisch identifiziert. Nun gab das chinesische Außenministerium in Peking zu, dass auch der weitere, über Kolumbien entdeckte Ballon aus China stammt.

In beiden Fällen plädiert China darauf, dass es sich bei den Ballons lediglich um zivile Wissenschaftsobjekte handele, die durch die Westwinddrift und wegen unzureichender Navigation weit vom Kurs abgekommen seien. Washington wirft China hingegen vor, mit dem Ballon wichtige Militäreinrichtungen ausspionieren zu wollen.

Am Donnerstagabend hatte das Pentagon erstmals mitgeteilt, dass sich ein derartiger Ballon seit Tagen im Luftraum der USA befinde (lesen Sie hier, was ein Ballon für die Spionage taugt). US-Außenminister Antony Blinken hatte seine für die kommenden Tage geplante Chinareise deshalb kurzfristig am Freitag abgesagt. Blinken kritisierte China für sein Verhalten scharf.

Die USA hatten den Ballon schließlich am Sonntag vor der Atlantikküste von South Carolina mit einer Rakete abgeschossen. Nach dem Abschuss des Ballons über den USA läuft die Bergung der Trümmerteile. Die Bundespolizei FBI beteiligt sich an der Auswertung. Die Trümmer lagen rund 11 Kilometer vor der Küste in relativ flachem Wasser. Taucher sind bereits vor Ort.

Über den Abschuss des ersten Ballons zeigte sich die Volksrepublik erbost. Das Eindringen des Ballons sei nur ein »Unfall« gewesen, der durch »höhere Gewalt« passiert sei. »Die Fakten sind klar und können nicht verdreht werden.« Trotzdem hätten sich die USA »taub gestellt« und darauf bestanden, »Gewalt gegen ein ziviles Luftschiff zu missbrauchen, das dabei war, den Luftraum der USA zu verlassen«. Es sei eine »offensichtliche Überreaktion« gewesen und verletze »den Geist des Völkerrechts und internationale Normen«. Die chinesische Regierung behalte sich das Recht auf notwendige Reaktionen vor.

Ähnlich wie bei dem Vorfall mit dem Ballon über den USA sagte Pekings Außenamtssprecherin Mao Ning nun auch über den zweiten Ballon, durch das Wetter und begrenzte Steuerungsmöglichkeiten sei er bei einem »Flugversuch« unabsichtlich in den Luftraum lateinamerikanischer Staaten eingedrungen. China habe die Länder informiert.