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China will USA-Zerstörer vertrieben haben – die Navy weiß davon nichts

Die USS Milius, hier aufgenommen im März 2015 in Bulgarien

Die USS Milius, hier aufgenommen im März 2015 in Bulgarien

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Plamen Ivanov/ dpa

Ein US-Zerstörer im Südchinesischen Meer: Das hat für neue diplomatische Spannungen zwischen Washington und Peking gesorgt  . Wie das chinesische Militär erklärte, sei das amerikanische Schiff in die Gewässer rund um die Paracel-Inseln eingedrungen, wie es laut der Nachrichtenagentur Reuters hieß.

Wie das chinesische Militär ausführte, habe es den Lenkwaffenzerstörer USS Milius in angeblich chinesischem Hoheitsgewässer überwacht und vertrieben. Das Schiff habe den Frieden und die Stabilität in der stark befahrenen Wasserstraße gestört. Man werde »jederzeit in höchster Alarmbereitschaft sein«.

Die US-Navy widersprach schnell. Zwar sei das Kriegsschiff tatsächlich für eine »Routineoperation« im Südchinesischen Meer unterwegs gewesen, jedoch nicht vertrieben worden. »Die Vereinigten Staaten werden weiterhin fliegen, steuern und agieren, wo es das internationale Recht erlaubt«, hieß es.

Die Beziehungen zwischen China und den USA haben sich in den vergangenen Monaten erheblich verschlechtert. Das liegt auch an der Taiwan-Frage, nachdem die damalige Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, den Inselstaat besucht hatte, hielt China massive Militärmanöver im Meer um Taiwan ab. China erhebt Anspruch auf Taiwan, die USA sehen sich als Schutzmacht.

Schmale Korallenatolle und Sandbänke

Auch die Paracel-Inseln sind Schauplatz territorialer Anspruchsdenken. Die schmalen Korallenatolle und Sandbänke, umgeben von Hunderten Kilometern Wasser, sind spärlich besiedelt. Unter Wasser liegen jedoch wertvolle Rohstoffe, neben China erheben auch Taiwan und Vietnam Gebietsansprüche.

Im Jahr 2016 hatte der Ständige Schiedshof in Den Haag entschieden, dass China keine Hoheitsansprüche in der Region hat. Peking bezeichnete das Urteil als »null und nichtig«. Seither gibt es immer wieder Ärger um angebliche Provokationen, etwa 2021 warf China den USA bereits einmal vor, einen Zerstörer in die Region gelenkt zu haben.

Die USA haben viele Verbündete im Pazifik und bauen ihre Militärpräsenz in dem Gebiet aus. Zuletzt war bekannt geworden, dass die Vereinigten Staaten Zugang zu vier weiteren Militärstützpunkten auf den Philippinen erhalten. Washington will seinen Einfluss im Indopazifik verstärken.