Dessau – Die Füße auf den Pedalen, die Hand am Joystick und über sich nur der blaue Himmel!
Wenn Dankmar Pahlings (57) aus Osternienburg zum Gottesdienst in eine Nachbargemeinde aufbricht, ist die Anfahrt für ihn immer ein kleiner Glücksmoment. Der Pfarrer hat Freude am Fahren, denn für die Strecken benutzt er ein Twike. Das sieht aus wie ein dreirädriges Elektro-Schnabeltier mit Pedalen – ein Hybrid aus Auto und Fahrrad.
Darauf fährt wohl auch der liebe Gott ab!
„Meine Frau und ich haben schon lange mit diesem Gefährt geliebäugelt, denn die umweltfreundliche Mobilität begeistert uns“, sagt der Pfarrer. „Als wir dann eine kleine Erbschaft gemacht hatten, gönnten wir uns dieses gebrauchte Twike 3.“
Gesteuert wirddas Twike mit einerArt Joystick. Die Pedalen kannman treten, muss man aber nicht
Foto: Uwe Köhn
Hergestellt werden die Elektromobile in Hessen. Pahlings Modell schafft mit einer Akkuladung von sechs Kilowattstunden 80 Kilometer Strecke, Mittreten bringt zehn Prozent mehr Reichweite. Höchstgeschwindgkeit: 80 km/h. Mit Durchschnittsstrom erzeugt das Mobil nur ein Viertel der CO2-Emissionen eines sparsamen Kleinwagens.
„Das ideale, grüne Gefährt für mich, denn ich bin Vielfahrer, habe sechs Kirchen mit 550 Gemeindemitgliedern im Pfarrbezirk Osternienburg zu betreuen“, sagt Pahlings. „Außerdem bin ich in Dessau noch Krankenhaus-Seelsorger.“
In die Stadt düst der Geistliche nur über die Landstraßen, Autobahnen meidet er. „Zu gefährlich, in dem kleinem Fahrzeug wird man leicht mal übersehen“, sagt er. In seiner Gemeinde übersieht den Pfarrer jedoch keiner mehr, seitdem er mit dem Twike kommt.
Der Pfarrer in der Dorfkirche Osternienburg. Insgesamt betreut er sechs Kirchen
Foto: Uwe Köhn