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Das Ende der Bayern-Dominanz: Ein aberwitziger Plan zur Rettung der Bundesliga

Die Bundesliga steckt schon lange in Schwierigkeiten. Die Dominanz des FC Bayern München hat die Konkurrenz an der Spitze gestürzt. Eine Lösung präsentierte der Liga-Vertreter in der DFL-Mitgliederversammlung nicht. Ausgerechnet britische Schriftsteller haben es. Es ist zumindest ungewöhnlich.

Auf der gestrigen DFL-Mitgliederversammlung herrschte Optimismus. Die Herren-Bundesliga steckt seit der großen EM in England in Schwierigkeiten. Es ist so, dass wir nur einen Champion kennen. Seit zehn Jahren heißt er FC Bayern München, aber daran will der Rekordmeister auch in Zukunft nichts ändern. Den Wettlauf nach oben komplett zu stoppen, führt immer wieder zu neuen Ideen und neuen Überlegungen.

Schließlich sind auch die Champions-League-Anwärter jedes Jahr dieselben, obwohl es für Fans interessant sein könnte, die sich für die Europa League qualifiziert haben und abgestiegen sind. Die Liga stagniert und verliert sowohl national als auch international an Bedeutung. Auf absehbare Zeit seien jedoch keine Veränderungen geplant, teilte DFL-Aufsichtsratspräsident Hans-Joachim Watzke am Mittwoch mit. „Ich halte es nicht für eine gute Idee, es zu übertreiben“, sagte der 63-Jährige aus dem Sauerland, dessen Klub Borussia Dortmund vor einigen Jahren beinahe Meister geworden wäre.

Big Gap

„Es spricht einiges dafür, dass derjenige, der die Meisterschaft nach 34 Spielen gewinnt, sie verdient hat.“ Absage. Watzke glaubt, dass "wir in den nächsten Jahren nicht damit rechnen können, dass sich der Modus ändert". Natürlich nicht in naher Zukunft. Es gibt keinen Wechsel. jetzt. Bayern bleibt Meister.

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Werder Bremen Zurück in der Bundesliga haben sie mit der Spitze nichts mehr zu tun.

(Bild: Picture Alliance/dpa)

Dortmunds ausgeklügelte Transferstrategie in dieser Saison und die Verpflichtung von Mittelstürmer Sebastian Haller. Nach der Diagnose eines Hodentumors fällt er lange aus, sodass er in dieser Saison wohl nicht mehr um den Titel kämpfen wird. Die Frage ist nur, wann der FC Bayern München Deutscher Meister wird. Danach ist es der elfte Champion in Folge. Dahinter haben sich wie in den vergangenen Jahren der BVB, RB Leipzig und Leverkusen für die Champions League qualifiziert.

In dem kürzlich erschienenen Buch "Tradition schießt nicht ins Schwarze" vom Werkstatt-Verlag diskutieren die Autoren Dietrich Schulze-Mermeling und Ex-Nationalspieler Marco Bode das Problem, das ich erkläre. In den elf Spielzeiten von 2000/2001 bis 2010/2011 landeten insgesamt 10 Mannschaften unter den ersten vier der Bundesliga. Darunter Teams wie Hertha BSC, Hamburger SV, Werder Bremen, VfB Stuttgart und Hannover 96.

Es gab acht Clubs in den 11, die bis zum Ende der letzten Saison andauerten. Der oben genannte Verein gehörte nicht dazu. Neben den Dauergästen Bayern und Dortmund belegen Leverkusen und Leipzig Spitzenplätze. Die Hälfte arbeitet aufgrund der Zugänge von Wolfsburg und Hoffenheim unter Sonderbedingungen. Der HSV und Hannover 96sowie der VfB Stuttgart und die Liga-Rückkehrer FC Schalke 04 und Werder Bremen werden es auf absehbare Zeit nicht in die Top-Regionen schaffen. Traditionelle Vereine verschwinden.

und 50+1 muss jetzt passieren

Also keine Playoffs, kein Wettbewerb. Nur Floskeln wie „Der BVB muss mehr davon wollen“ oder „Wenn Bayern stolpert, muss RB Leipzig“. Bleib hier. Ich brauche neue Ideen. Die Bayern haben eine zu starke Mannschaft für die Liga und sind perfekt auf den Erfolg in der Champions League eingestellt. Borussia Dortmund hinkt hinterher und zahlt mehr als die meisten anderen Vereine in der Liga, aber weit weniger als Bayern München.

Laut einem von UEFA im Februar 2022 veröffentlichten Bericht beträgt das Jahresgehalt der Bayern 262 Millionen Euro, das von Borussia Dortmund 100 Millionen Euro 64 Millionen Euro. Insgesamt zahlten die Erstligisten 1.416 Millionen Euro an ihre Spieler. Die Bayern trugen damit 18,5 % zum Gesamtgehalt der Liga bei, der BVB 11,58 %. Die Bayern gehörten zu den europäischen Spitzenreitern und die Dortmunder zu einem erweiterten Verfolgerfeld. 16 weitere Vereine teilten sich die restlichen 70 %. Klingt ungesund. Aber niemand will an der Schraube drehen. Weitgehend unberührt blieb die Verteilung der Fernsehgelder, die insbesondere die Champions-League-Teilnehmer weiter vom Rest der Liga abgrenzt.

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Schräge Fans wie hier in Newcastle sind vorerst aus der Liga.

(Foto: imago images/Sportimage)

Stattdessen dreht sich die Diskussion hauptsächlich darum, die 50+1-Regel aufzugeben. Diese Bitte wird auf dem Boulevard oder in schierer Ignoranz auf dem Boulevard präsentiert. Viele Vereine lehnen dies ab, ebenso wie die Mehrheit der aktiven Fans. Bisher hält die 50+1-Regel die meisten Investoren aus der Bundesliga fern. Sponsoreneinfluss ist zu schwach. Das festigt einerseits die deutsche Fußballsituation, sorgt aber andererseits (vor dem russischen Angriff auf die Ukraine) dafür, dass Oligarchen und große Sportwaschprojekte in Ländern wie Katar und Saudi-Arabien in anderen Ländern stattfinden. Liga.

Gekürzte Darstellung ohne die Werksvereine Wolfsburg und Leverkusen sowie die Komponenten Hoffenheim und Leipzig. In der Premier League spielt Sheikh Club Newcastle United und in der Bundesliga höchstens Windhorst Club Hertha. BSC. Sheikh fügt Geld hinzu, steht aber für alles, was den Fußball verunreinigt. Windhorst hingegen scheiterte mit bescheidenen Mitteln an Provinzklubs und sicherte bestenfalls das Überleben von Hauptstadtklubs in der Pandemie. Und mit Präsident Kay Bernstein, einer der Fanszenen, gibt es jetzt sogar ein Gegengewicht innerhalb des Clubs.

Wie britische Autoren die Liga retten wollen

Playoffs ausgeschlossen, TV-Fonds makellos, 50+1 makellos. Was wäre, wenn sich in der Bundesliga etwas ändern würde? "Unsere Liga, unser Fußball, ist etwas Besonderes. Deshalb brauchen wir eine besondere Lösung." Vielleicht habe sie vorher die internationale Presse durchforstet. So wählte der britische Schriftsteller Michael Cox im Text des Portals „The Athletic“ einen ganz besonderen Ansatz. Der berühmte Autor mehrerer Bücher blickt auf das Jahrzehnt bayerischer Herrschaft zurück und legt neue Maßstäbe an.

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Kevin De Bruyne (l.) wurde in Wolfsburg Meister der Saison 2014/2015.

(Foto: Picture Alliance / augenklick/firo Sportphoto)

Wenn der FC Bayern München jedes Spiel 0:1 startet, passiert eigentlich was Cox kam zu einem überraschenden Ergebnis. Nicht viel, aber zumindest etwas mehr als vorher. Der FC Bayern hätte immer noch drei Meisterschaften gewonnen, hätte aber mit Borussia Dortmund und RB Leipzig mindestens zwei ebenbürtige Konkurrenten aufwachsen lassen. Auch sie hätten jeweils drei Titelgewinne feiern können. Auch für die Saison 2016/2017 sind die Leipziger aufgestiegen. Mit diesem Modell wäre die letzte der 10 Meisterschaften der Saison 2014/2015 an die fantastische Mannschaft des VfL Wolfsburg vergeben worden. Unter Trainer Dieter Hecking fehlte der Elf vom Mittellandkanal nur noch der DFB-Pokalsieg.

Der neue Trainer Julian Nagelsmann schaffte es letzte Saison nicht einmal unter die besten Vier. 12 Punkte hinter Meister Dortmund, 10 Punkte hinter Leverkusen, 2 Punkte hinter Leipzig und 1 Punkt hinterUnion Berlin.

Wo ist die Aufbruchsstimmung?

Cox' Vorschlag wurde in den sozialen Medien heftig kritisiert. So kann man nicht alles lösen. Nutzer des Netzes riefen ihn mit alten Vorschlägen und altbekannten Vorwürfen gegen Borussia Dortmund und andere „Herausforderer“ an, die es nicht genug wollten. Aber Cox blieb ruhig. Liga schaut er nicht mehr. „Das ist Zeitverschwendung“, schrieb er. Was passiert, langweilt ihn. Und das ist eines der Hauptprobleme der Liga: ihr internationaler Bedeutungsverlust durch die Abwertung von Meisterschaftskämpfen.

Gleichzeitig verlieren die deutschen Fans das Interesse.Zum BeispielVAR, die steigenden Preise unzähliger Fernseh-Abo-Modelle,die unsägliche Behandlung von Reisefans durch die Polizei, steigende Ticketpreise, alternde Menschenmengen in Stadien, Wettbewerb, Mangel an anderen Freizeitmöglichkeiten für junge Leute. Ich sehe keine Lösung. Wenig Optimismus herrschte nach dem DFL-Plenum am Mittwoch.