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Das ist das neue Schutzkonzept - Ist das Grüne Gewölbe jetzt endlich sicher?

Dresden – Der Juwelen-Coup im Grünen Gewölbe: Vor drei Jahren klaute der Remmo-Clan Sachsens Staatsschatz. Die mutmaßlichen Täter stehen vor Gericht, doch beim Freistaat übernahm bis heute niemand Verantwortung für den Millionen-Bruch. Und eine Frage bleibt: Warum war Sachsens Schatzkammer so schlecht geschützt?

Die Konsequenzen sind überschaubar. Rücktritte? Fehlanzeige! Generaldirektorin Marion Ackermann (57) weiter im Amt.

Die Regierungskoalition aus CDU, SPD und Grünen ist verdächtig ruhig. Chef-Ankläger ist Rico Gebhardt (59, Linke). Er stellte bereits 25 Anfragen im Landtag, doch häufig gab es nur dünne Antworten.

Er klagt an: Schlossherr SIB (Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement) und Schatzverwalter SKD (Staatliche Kunstsammlungen Dresden) schieben die Verantwortung hin und her. Gebhardt: „Das verstärkt den Eindruck, hier sollen Versäumnisse vertuscht werden.“

Bis heute wissen die Sachsen nicht, ob ihre Schatzkammer endlich sicher ist. Die SKD sagt: zu sicherheitsrelevanten Details und Kosten von Baumaßnahmen wolle man keine Angaben machen.

Jetzt klärt BILD auf – sagt, wo es noch brennt und was schon sicherer ist.

► Die historischen Fenster (einfache Verglasung) haben davor eine zusätzliche Spezial-Scheibe erhalten – diese ist extrem Durchbruch hemmend.

► Die kleine Mauer, über die die Remmos kletterten, wurde mit Metallspitzen versehen.

► Nicht nur die Erdgeschoss-Fenster sind jetzt vergittert – auch die erste Etage.

► Das Schloss bekam einen neuen Fassaden-Scanner, der reicht jetzt auch bis zum Boden.

► Drinnen und draußen wurden neue Kameras installiert. Die machen nun auch Kriminelle im Dunkeln erkennbar, bislang gab es hier nur Uralt-Kameras. Bewegungsmelder wurden ausgetauscht, zahlreiche neue installiert.

Sicherheitschef Michael John (61)

Foto: Privat

► Die Schatz-Vitrinen sollen neues Glas bekommen, welches minutenlang Axtschlägen widersteht.

► Im Einbruchsfall bleibt jetzt das Licht an, beim Remmo-Bruch schalteten es die Wachleute aus.

► Ein neuer Sicherheitschef für die SKD wird gesucht. Der bisherige, Michael John (61), soll die Gesamtverantwortung abgeben.

UNFASSBAR: Auch drei Jahre nach der Tat bewacht das Schloss dieselbe Sicherheitsfirma. Laut SKD gäbe es keine zwingenden Gründe für ein vorzeitiges Vertragsende. Erst dieses Jahr könnte ein Wechsel erfolgen, die Ausschreibung läuft. Doch auch die künftigen Sicherheitsmänner sollen unbewaffnet bleiben.

Das war bis 1991 anders – da bewachte den Staatsschatz die Volkspolizei. BILD weiß: Nach dem Remmo-Bruch sollten wieder mehr als 100 Wachpolizisten eingestellt werden. Doch das wurde abgelehnt – zu teuer ...