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„Das ist zuzugeben“ - Habeck gesteht Doppelmoral seiner Energiepolitik

Ist Wirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) dieses Geständnis rausgerutscht? Oder ist er einfach doch eine ehrliche Haut?

Diese Frage stellte sich gestern Abend Millionen von TV-Zuschauern, nachdem der Vizekanzler im ZDF-„heute journal“ einen wesentlichen Grundsatz deutscher Energiepolitik eingeräumt hat. Salopp formuliert: Andere Länder sollen die Drecksarbeit für uns erledigen.

Habeck war aus Johannesburg (Südafrika) zugeschaltet, wo er eine deutsch-afrikanische Wirtschaftskonferenz besucht. Konkret hakte ZDF-Journalistin Marietta Slomka bei dem Punkt nach, dass Deutschland zwar Fracking zur Gewinnung von Erdgas aus Umweltgründen ablehne, Fracking-Gas aber nun im großen Maßstab (u.a. aus den USA) einkaufe.

Und: Auch beim Vorzeigeprojekt „grüner Wasserstoff“, der nach einer Vereinbarung mit Namibia demnächst für den deutschen Bedarf erzeugt werden soll, gibt es Widerstand. Weil – ähnlich wie in Kanada – die Bevölkerung gegen die geplanten Wind- und Solarparks Sturm läuft. In Namibia soll dafür sogar ein Naturschutzgebiet geopfert werden.

Die Frage nach der deutschen Doppelmoral formuliert Slomka höflich: „Wir verlagern eigentlich unsere eigenen Probleme nach außen, oder?“

Habeck, der leicht verunsichert wirkt: „Das ist keine neue Erkenntnis, das ist zuzugeben, wenn man so will …“

Chart: Strommix in Deutschland - Infografik

Hintergrund: Habeck steht seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine in der Kritik, weil er eine Verlängerung der Laufzeiten der letzten drei AKW aus ideologischen Gründen blockiert. Kritiker sehen dadurch nicht nur die Stabilität der deutschen Stromversorgung gefährdet, sondern fürchten auch – europaweit – Dauer-Hochpreise, weil die Energie-Knappheit eine Entspannung des Marktes verhindert.

Habeck machte den Verbrauchern in dieser Hinsicht wenig Hoffnung. Zwar gebe es beträchtliche Fortschritte beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Aber: Eben nicht von heute auf morgen.

Habecks Versprechen: „Nach dem Winter 24 spätestens werden die Preise wieder runtergehen ...“ Hieße im Umkehrschluss: noch zwei Jahre Teuer-Energie.