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DHB-Boss Kromer reagiert scharf: Weltmeister Schwarzer will keine Frauen bei Handball-WM

DHB-Boss Kromer reagiert scharf Weltmeister Schwarzer will keine Frauen bei Handball-WM

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Christian Schwarzer verstört mit seinen Aussagen.

(Foto: imago images/wolf-sportfoto)

Der ehemalige Handball-Weltmeister Christian Schwarzer will keine weiblichen Schiedsrichter bei der WM der Männer in Polen. "Frauen können bei den Frauen pfeifen", sagt er und deutet an, dass er mit seiner Meinung nicht allein ist. Das stößt beim DHB auf großes Unverständnis.

Die deutschen Handballer haben mit großem Unverständnis auf die Kritik von Christian Schwarzer an weiblichen Schiedsrichter-Teams bei der WM reagiert. "Ich glaube, die meisten hier wissen, dass Christian Schwarzer und ich in den letzten Jahren nicht häufig einer Meinung waren. Das setzt sich heute fort", sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer im polnischen Kattowitz. "Wir haben seit Jahren Schiedsrichterinnen auf allerhöchstem Niveau."

Ex-Weltmeister Schwarzer hatte im Podcast "Erhellendes von Blacky Schwarzer" gesagt: "Keine Ahnung, wie man da auf die Idee gekommen ist, Frauen bei den Männern pfeifen zu lassen." Und weiter: "Ich hätte es nicht gemacht, weil die können bei den Frauen pfeifen, und die Männer pfeifen bei den Männern."

Beim Männer-Turnier in Polen und Schweden sind derzeit mehrere weibliche Schiedsrichter-Teams im Einsatz. Aus Deutschland zählt das Gespann Maike Merz und Tanja Kuttler dazu, das am Donnerstag beim Spiel Kap Verde gegen Uruguay erstmals zum Einsatz gekommen war. "Ich weiß es von vielen anderen, ob's Trainerkollegen sind oder Spieler, die da auch nicht so ganz begeistert von sind", behauptete der 53-Jährige zudem. Dem widersprach Deutschlands Kapitän Johannes Golla. "Für mich persönlich macht das eigentlich überhaupt keinen Unterschied, wer die Spiele leitet oder pfeift", sagte der 25-Jährige.

Zuvor hatte Handball-Manager Bob Hanning in einer Kolumne für die "Bild" den Handball bereits als Gegenstück zum Fußball porträtiert und dabei die Männlichkeit der Protagonisten herausgearbeitet. "Handballer, das muss ungeachtet des sportlichen Abschneidens deutlich werden, sind kernige Typen. Ohne Maulkorb. Und mit unbändiger Gier nach neuen Erfolgen", schrieb der frühere Vizepräsident des Deutschen Handballbundes und aktuelle Geschäftsführer der Füchse Berlin.