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Die Brücke der Freundschaft ist nicht zu ersetzen

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Herbert Neder

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Die Landkreise Bad Kissingen und Tamar (Israel) haben heuer einen besonderen Grund zum Feiern: Vor 25 Jahren wurde die Partnerschaft zwischen den beiden Gebietskörperschaften offiziell besiegelt. Anlässlich des Jubiläums war eine vierköpfige Delegation aus Tamar nach Bad Kissingen gereist, angeführt von Landrat Nir Wanger.

Unter dem Motto " Freundschaft (er-)leben" hatten die Verantwortlichen im Landratsamt ein umfangreiches Programm für die Gäste zusammengestellt. Auf diesem standen unter anderem eine Stadtführung durchs Unesco-Welterbe Bad Kissingen sowie eine Fahrt und eine kurze Wanderung durchs Unesco-Biosphärenreservat Rhön. Bei den Gesprächen zwischen den Landräten ging es unter anderem um die zukünftige Intensivierung der Partnerschaft .

Gemeinsam mit Landrat Thomas Bold und Oberbürgermeister Dirk Vogel legte Tamars Landrat Nir Wanger einen Kranz an der Alten Synagoge nieder in Gedenken an die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet wurden.

Zentraler Programmpunkt war der feierliche Empfang im großen Sitzungssaal des Landratsamts, wo am 26. Februar 1997 die Partnerschaftsurkunde von den damaligen Landräten Herbert Neder und Yoav Givati (Tamar) unterzeichnet worden war. "Die beiden haben einen historischen Grundstein für eine dauerhafte Partnerschaft gelegt. Sie haben das getan, weil sie eine Brücke bauen wollten zwischen den Menschen unserer Länder, die auch für die Zukunft von großer Bedeutung sein wird: Die Brücke der Freundschaft und der persönlichen Begegnung ist durch nichts zu ersetzen", so Landrat Thomas Bold in seiner Ansprache.

Erinnerung an den "Vater" der Landkreispartnerschaft, Joske Ereli

Darin erinnerte er auch an Joske Ereli. "Der gebürtige Bad Kissinger hatte einst die Idee für diese Partnerschaft und hat sich sein Leben lang voller Engagement für diese Sache begeistert." Bei all der Freude, so Bold, dürfe die Vergangenheit aber nie in Vergessenheit geraten. "Es ist unsere Aufgabe, junge Menschen für Themen wie Antisemitismus , Rassismus und Extremismus zu sensibilisieren und ihnen Wege aufzuzeigen, die gegenseitige Toleranz ermöglichen."

Ehrungen und beieindruckende Pläne

Besonders hervor hoben beide Landräte den lebendigen Jugendaustausch, der seit dem ersten Tag aktiv gelebt wird. Bold ehrte in diesem Zusammenhang Edwin Metzler (Ramsthal) und Ofra Gazit (Tamar), die sich seit Beginn der Partnerschaft sehr für den Austausch engagieren, mit einer Urkunde. Zum Abschluss präsentierte Tamars Landrat Nir Wanger ein Video, das die beeindruckenden Pläne zum zukünftigen touristischen Ausbau der Region am Toten Meer zeigte.

"Unsere beiden Landkreise zeichnen sich durch landwirtschaftliche, wirtschaftliche, kulturelle und kulinarische Unterschiede aus - und gerade das ist das Schöne" so Landrat Thomas Bold . Getreu dem Motto "Wir können noch viel voneinander lernen" soll die bestehende Landkreispartnerschaft auch in Zukunft intensiv gepflegt werden. So wird der Landkreis Bad Kissingen Ende Januar nach der Pandemiepause wieder eine Israelfahrt organisieren, bei der auch die Möglichkeit zur Teilnahme am Friedenslauf bzw. dem Dead Sea Marathon besteht. Mehr dazu in Kürze in einer gesonderten Pressemitteilung.