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"Die Freiheit wird siegen": Pekinger Studenten singen die Internationale

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Zahlreiche Studenten versammeln sich vor dem Eingang der Tsinghua-Universität in Peking.

(Foto: Twitter)

Die aufkeimenden Proteste gegen die Null-Covid-Strategie der chinesischen Regierung weiten sich aus: Neben Urumqi und Shanghai erheben nun auch Studenten der Tsinghua-Universität in Peking ihre Stimmen - und singen gegen die Repressionen des Staates an.

Hunderte Studierende der renommierten Tsinghua-Universität in der chinesischen Hauptstadt Peking haben nach Beiträgen in den Online-Netzwerken und laut Augenzeugen am Sonntag an einem Protest gegen Corona-Lockdowns teilgenommen. Ein Student der Elite-Universität sagte, am Vormittag (Ortszeit) hätten Studierende mit dem Protest begonnen. "Dann kamen mehr und mehr Menschen dazu. Jetzt sind hier 200 bis 300 Menschen", sagte der Augenzeuge.

"Wir haben die Nationalhymne gesungen und die Internationale und skandiert: 'Die Freiheit wird siegen'", so der Student weiter. Die Internationale ist ein weltweit verbreitetes Kampflied der sozialistischen Arbeiterbewegung. Auf Videos von den Protesten ist zu hören, wie die Studenten zudem "Demokratie, Ordnungs des Rechts und Meinungsfreiheit" skandieren. Zudem halten sie weiße Blätter hoch, um die Unterdrückung durch die chinesische Zensur zu symbolisieren.

Die Tsinghua-Universität ist eine der renommiertesten Universitäten in China, Berichten zufolge dürfen die Studierenden derzeit wegen der strengen Corona-Vorschriften weder den Campus verlassen, noch ist es ihnen erlaubt, Besuch zu empfangen. Die chinesische Führung hält trotz der Proteste im Land weiter an einer strikten Null-Covid-Strategie fest.

"Xi Jinping, tritt zurück!"

Zuvor hatte es bereits Berichte von Augenzeugen sowie in den Online-Netzwerken veröffentlichte Videos über Proteste in der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai in den frühen Morgenstunden am Sonntag und an anderen Universitäten gegeben. Die Behörden gingen schnell gegen die Diskussion über die Proteste im Internet vor. Nach dem Auftauchen von Aufnahmen von den Protesten löschten sie Beiträge, die auf die Kundgebungen Bezug nahmen, aus dem Onlinedienst Weibo.

Dennoch wurden einige Videos vielfach geteilt. In einem davon forderten Demonstrierende in einer zentralen gelegenen Straße der Stadt den Rücktritt des chinesischen Präsidenten und einen Rückzug der Kommunistischen Partei: "Xi Jinping, tritt zurück!", riefen sie. Der Ort dieser Demonstration, die Wulumuqi-Straße in Shanghai, ist auf Mandarin nach der Stadt Urumqi benannt, der Hauptstadt der nordwestchinesischen Region Xinjiang.

Dort waren bei einem Brand am Donnerstagabend zehn Menschen ums Leben gekommen und neun weitere verletzt worden. Dies löste einen Sturm der Entrüstung aus, da viele Nutzer die anhaltenden Corona-Ausgangssperren dafür verantwortlich machten, die Rettung der Bewohner aus dem Feuer behindert zu haben. So seien zum Beispiel viele Wohnungstüren verschlossen gewesen.