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Die Spur der Verwüstung - Gewalttäter von Dynamo Dresden zerlegen Fanzug

Von: J. Arndt, T. SCHLEGEL und M. DEUTSCHMANN

Sie wurden mit offenen Armen und ohne Vorurteile empfangen – und haben die Gastfreundschaft im wahrsten Sinne des Wortes mit Füßen getreten...

Auf dem Fan-Marsch vom Bahnhof zum Stadion in Bayreuth wurden einem Fotografen zwei Kameras gewaltsam abgenommen. Die Polizei kam dem Journalisten zu Hilfe

Foto: Privat

Chaoten unter den Anhängern von Dynamo Dresden hinterließen beim Auswärtsspiel in Bayreuth eine Spur der Verwüstung.

Die traurige Bilanz: 14 verletzte Polizisten, ein Sonderzug demoliert, Gästetoiletten im Stadion zerkloppt, Imbiss-Stand zerstört und ausgeraubt, ein Fotograf attackiert! Der Sachschaden liegt bei weit über 20 000 Euro. Bis zu 10 000 Euro wurden geklaut.Sanitäranlagen wurden demoliert

Sanitäranlagen wurden demoliert

Foto: Privat

Geschäftsführer Jürgen Wehlend (56) entsetzt: „Dynamo Dresden distanziert sich von Gewalt jeglicher Art. Jeder verletzte Mensch ist einer zu viel. Es ist über alle Maße enttäuschend, dass dies einen dunklen Schatten über die Begegnung in Bayreuth wirft, welche auch aufgrund des herzlichen Willkommens und großen Bemühens der Gastgeber eigentlich alle Voraussetzungen für ein friedliches, verbindendes Fußballspiel erfüllt hatte.“

Was war passiert?

Im Fanzug wurde die Tür zum Lokführerstand zerstört

Foto: Privat

Ein Polizeisprecher schildert die Ereignisse: „Aufgrund des verspäteten Eintreffen des Fanzugs begann das Spiel mit einer Verzögerung von etwa 15 Minuten. Während die erste Halbzeit weitgehend friedlich blieb, eskalierte die Situation nach Wiederanpfiff.“

Getränke- und Plastekisten, ja sogar Schirmständer wurden zu Wurfgeschossen

Foto: Privat

Und weiter: „Nachdem ein Ordner im Bereich des Gästeblocks um Hilfe rief, wollte eine Gruppe der Bereitschaftspolizei eingreifen. Diese wurde jedoch sofort durch Gästefans attackiert und mit Schlägen und Tritten angegriffen.“

Selbst der kontrollierte Rückzug der Einsatzkräfte brachte die Gewalttäter nicht zur Besinnung.

Das waren mal Sitze

Foto: Privat

Der Polizeisprecher: „Die Angreifer brachen das Tor des ehemaligen Gästeeingangs auf und versuchten weiter auf die Polizisten einzuwirken. Die Beamten konnten das Tor jedoch halten. Deshalb zerstörte die Gruppierung der Dresdner Fans das Inventar eines nahegelegenen Imbissstands und verwendete es als Wurfgeschoss. Dabei bedrängten sie auch die im Stand beschäftigten Caterer. Bei dieser Auseinandersetzung wurden 14 Polizeibeamte verletzt. Einer von ihnen musste sich in ärztliche Behandlung begeben. Auch auf Seiten der Gästefans gab es verletzte Personen.“

Nach BILD-Informationen wurden sogar Unbeteiligte in Mitleidenschaft gezogen.

Der Auslöser für die Krawalle ist noch unklar. Der Verdacht liegt jedoch nahe, dass die Randale geplant war. Einen Tag vorm Spiel gab es in der aktiven Fanszene bereits verdeckte Andeutungen. Dazu passt der martialische Aufruf, in Bomberjacken anzureisen.

Die Kriminalpolizei Bayreuth macht jetzt Jagd auf die Gewalttäter, hat Ermittlungen wegen schweren Landfriedensbruchs aufgenommen.

Sachsen will die bayerische Polizei bei der Identifizierung und Überführung der Straftäter unterstützen.

Innenminister Armin Schuster (61): „Das sind keine Fußballfans, sondern organisierte Gewalttäter, die immer wieder Dresden, Sachsen und den sächsischen Fußball bundesweit in Verruf bringen. Hier wird jede Grenze gebrochen, deshalb ist es höchste Zeit noch konsequenter zu handeln. Da ist zunächst der Verein gefordert. Aber auch wir werden handeln.“