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Die Stroh-Männer aus Sachsen - Sie wurden mit Natur-Dämmstoffen zum Marktführer

Leipzig – Ständig werden sie nach den drei kleinen Schweinchen Zilli, Billi und Willi gefragt. In dem Kinderbuch wird die Antwort, welches Haus – eins aus Stroh, eins aus Holz, eins aus Stein – beantwortet, als der böse Wolf kräftig pustet. In ihrem Fall würde er vergeblich pusten.

„Die Standsicherheitsanforderungen sind in Deutschland grundsätzlich sehr hoch“, sagt Rainer Schmidt (53), der vor drei Jahren mit Moritz Reichert (49) in Taucha die Lorenz GmbH gründete. „Viel wichtiger sind heute Nachhaltigkeit und Energieersparnis. Und da gibt es kein Material, was mit Stroh mithalten kann.“

Ihre dämmenden Strohmodule kamen im vergangenen Jahr bei 20 Hausbau-Projekten zum Einsatz

Foto: © Lorenz

In einem kleinen Dorf in Polen, dem Geburtsort von Reicherts Urgroßvater, lassen sie Stroh in Module pressen. „Ich habe dort seit vielen Jahren einen Hof und kenne auch die Bauern in der Umgebung, von denen wir das Stroh bekommen“, sagt der Gesellschafter.

20 Millionen Tonnen Stroh werden jährlich in der Landwirtschaft geerntet. 80 Prozent davon werden in der Tierhaltung eingesetzt, vier Millionen Tonnen bleiben übrig.

42 Kilogramm Stroh stecken in einem Quadratmeter Strohmodul, sagen die Firmengründer und weisen darauf hin, dass bei der Herstellung eines Moduls 62 Kilo CO2 gegenüber herkömmlichen Produkten gespart werden – bei gleichem Verkaufspreis wie bei herkömmlichen Dämmprodukten. Zusätzlicher Vorteil: Hitze bleibe viel länger draußen, Wärme im Winter länger drin.

Das Stroh lassen sie in Polen pressen

Foto: © Lorenz

20 Hausbau-Projekte haben die Tauchaer, die in ihrer Sparte inzwischen deutscher Marktführer sind, allein im letzten Jahr realisiert. Die Module werden inzwischen maschinell hergestellt. „Denn nur durch Menge können wir den Markt wirklich verändern.“