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„Diese drakonischen Maßnahmen würde man heute nicht mehr machen“

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat erneut Fehler bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie zugegeben. Es habe etwa bei der Reduzierung von Kontakten in Deutschland einen falschen Schwerpunkt gegeben, sagte er am Mittwochabend im ZDF-„heute journal“. Andere Länder hätten die Kontakte in Unternehmen stark heruntergefahren. „Wir haben stark die Kontakte reduziert bei den Kindern, insbesondere bei den Kita-Kindern und bei den Schulkindern.“

Das solle man so nicht wiederholen, damals sei aufgrund der Studienlage aber nicht so klar gewesen, wie ansteckend Kinder seien. „Wir haben nachher dann die Dinge besser gemacht“, erklärte Lauterbach, der seit Dezember 2021 Gesundheitsminister ist. Kinder seien regelmäßig getestet worden und Schulen offen geblieben.

Auch andere Regeln seien übertrieben gewesen. „Diese drakonischen Maßnahmen – Ausgehverbote, Maskentragen an der freien Luft, Kinderspielplätze draußen absperren – das sind Dinge gewesen, die würde man heute nicht mehr machen.“ Sie seien auch damals nicht gut durch Studien gedeckt gewesen. Im Vergleich zu anderen Ländern mit einer ähnlich alten Bevölkerung sei Deutschland aber gut durch die Pandemie gekommen, sagte Lauterbach.

Lauterbach hatte erst am Montag gesagt, im Nachhinein betrachtet seien die langen Schließungen von Schulen und Kitas falsch gewesen. Der SPD-Politiker, der das Gesundheitsministerium von Jens Spahn (CDU) übernommen hat, war während der Pandemie ein Fürsprecher für Schulschließungen als auch für Ausgangssperren.