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Diese Regeln gelten - Wann darf ich Holz aus dem Wald mitnehmen?

Alle Wälder in Deutschland haben einen Besitzer – eine Privatperson, die Kommune oder ein Bundesland. Sie müssen eine Holzmitnahme generell genehmigen.

Das gilt auch für abgestorbene Äste, morsche Rinde und sogar Zapfen. In Bayern gilt dafür die sogenannte Leseholzordnung. Stefan Bösl (61), Betriebsleiter der Bayerischen Staatsforsten in Flossenbürg, zu BILD am SONNTAG: „Mit einem Leseschein kann lediglich liegendes Holz bis zu zehn Zentimeter Durchmesser mit einem Handwagen abtransportiert werden.“ Durch die geringe Menge sei die Nachfrage allerdings gering. Bösl weiß: „Wer mit Holz heizen will, braucht kein Reisig, sondern ordentliche Scheite.“

Die können sich jedoch nur sogenannte Selbstwerber (Voraussetzung: Motorsägenschein) aus dem Wald holen. „Wir schicken Selbstwerber zu größeren Einschnitten. Nach Absprache können sie dort die bereits liegenden Bäume aufteilen und mit dem Wagen über die Forstwege abtransportieren“, sagt Stefan Bösl. Der Raummeter koste für Selbstwerber derzeit für Nadelholz 10 Euro und 40 Euro für Hartholz.

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Allein die Holzdiebstähle bereiten Sorgen. Stefan Bösl erzählt: „Wir hatten hier schon Diebe, die das Holz mit einem Lastwagen stapelweise abtransportiert haben. Seitdem setzten wir vermehrt GPS-Tracker ein.“ Die streichholzgroßen Sender aktivieren sich bei Bewegung selbst. Bösl: „Wir fahren dann mit der Polizei hinterher. Und stehen dann bei den Leuten auf dem Hof.“

Wildtierkameras gegen Diebe: So überwachen Förster ihre Holzstapel

Foto: imago images/Ex-Press

Und das kann teuer werden. Denn wer ohne Erlaubnis eine größere Menge an Brennholz mitnimmt, begeht eine schwere Straftat (Holzdiebstahl), die mit einer Geldstrafe von bis zu 100.000 Euro oder Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet werden kann.

Auch GPS-Tracker werden im Kampf gegen Holzdiebe eingesetzt

Foto: Uwe Zucchi/dpa

Die Diebe scheint das allerdings nicht abzuhalten. So registrierte die Berliner Polizei allein in diesem Jahr bereits 41 Fälle von Holzdiebstahl – satte 20 Prozent mehr als im Vorjahr.

Dieser Artikel stammt aus BILD am SONNTAG. Das ePaper der gesamten Ausgabe gibt es hier.