Als Senior Representative wird Christian Schmidt den Friedensprozess in Bosnien und Herzegowina begleiten. Als er von Journalisten befragt wurde, begann er jedoch sehr undiplomatisch zu handeln. In wütendem Ton schimpft er auf die Politik des Landes. Bei einem Besuch in der Kleinstadt Goražde murmelte der 64-jährige CSU-Politiker am Mittwoch auf Englisch: „Müll, kompletter Müll. Das werde ich los.“ (Etwa: „Unsinn, völliger Unsinn. Ich habe es satt.“)
Schmidt, der jetzt der ranghöchste Vertreter der internationalen Gemeinschaft für Bosnien und Herzegowina ist, fuhr fort: Ein Video der Aufführung ging im Internet viral. Schmidt antwortete auf die Frage eines Journalisten, ob er bereit sei, auf Änderungen des Wahlrechts zu drängen, weil es keinen politischen Konsens gegeben habe, sagte er in diplomatischem Ton. "Die Menschen hier verdienen es zu arbeiten, nicht nur zu arbeiten und sich bei den Politikern zu beschweren, die sie gewählt haben! Das ist der springende Punkt!"
persönliche Einstellungen und Vorwürfe, andere zu diskreditieren, um persönlichen Vorteil zu generieren", erklärte Schmidt auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Ich hoffe, die politischen Entscheidungsträger endlich aufzurütteln und aufzurütteln. Wenn das so weitergeht, geht hier ein Teil der Zukunft des Landes im Herzen Europas verloren."
Laut Schmidt stehen die Wahlen an für den Oktober bieten eine Gelegenheit, den politischen Stillstand aufzulösen. Maßnahmen zur Eindämmung der Jugendmigration sind dringend erforderlich. "Allein im Jahr 2021 haben rund 170.000 Bürgerinnen und Bürger BIH (Bosnien und Herzegowina) den Rücken gekehrt. Die EU profitiert davon, aber Südosteuropa bleibt leer", sagte Schmidt.
Der langjährige CSU-Bundestagsabgeordnete hat ein gutes Jahr als Auslandsbeauftragter in der Hauptstadt Sarajevo hinter sich. Zu seinen Aufgaben gehört die Umsetzung des Dayton-Abkommens von 1995, das den Krieg beendete, der Bosnien und Herzegowina vom damaligen Jugoslawien trennte.
