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Donald Trump: Jetzt nutzt Erzfeind DeSantis seine Chance

Eigentlich ist er der Ziehsohn von Donald Trump. Doch nun nutzt Ron DeSantis die Schwäche des Republikaner-Idols. Das Ziel des Gouverneurs von Florida: nächster US-Präsident werden.

Vielleicht fürchtet Donald Trump diesen Mann sogar noch mehr als all die Staatsanwälte, die gegen ihn ermitteln. Seinen schlimmsten Gegner beschimpft er schon seit Monaten öffentlich. Mal nennt er ihn "Fleischklops", mal einen "Globalisten", dann wieder einen "Scheinheiligen". Trump verbreitete über seinen ärgsten Feind zuletzt sogar Mutmaßungen über dessen unangebrachtes Verhalten gegenüber jungen Frauen.

Trumps größter Rivale heißt Ron DeSantis. Er ist ausgerechnet sein einstiger Ziehsohn und zudem der Gouverneur aus seinem Heimatbundesstaat Florida. Der ebenfalls rechtspopulistische DeSantis gilt schon seit Monaten als Trumps gefährlichster Konkurrent im Rennen um die kommende Präsidentschaftskandidatur der Republikaner. Laut Umfragen unter deren Anhängern liegt Trump zwar deutlich vor DeSantis. Der Gouverneur von Florida hat seine Kandidatur aber noch gar nicht offiziell bekannt gegeben.

Der Krieg der Konservativen

Doch was Ron DeSantis jetzt getan hat, gilt bei Trump und seinem Wahlkampfteam als offene Kriegserklärung. Sie ist der Auftakt für den womöglich schmutzigsten Wahlkampf, den die republikanische Partei je gesehen hat. Grund dafür ist ein Interview mit DeSantis, das der US-Fernsehsender Fox News an diesem Donnerstag ausstrahlt. Darin nimmt er zum ersten Mal ausführlicher Stellung zu seiner möglichen Kandidatur und teilt deutlich gegen Donald Trump aus.

DeSantis, der Journalisten sonst gerne meidet, will mit diesem Gespräch offenkundig den Eindruck erwecken, dass die Ankündigung seiner Kandidatur gegen Trump keine Frage des Ob, sondern nur eine Frage des Wann ist. Auszüge des Interviews sind bereits vorab erschienen und sie erklären, warum Donald Trump sogar noch wütender auf DeSantis als auf die Demokraten ist.

"Glauben Sie, dass Sie Biden schlagen könnten?", wird DeSantis in dem Interview gefragt. "Ich denke schon", antwortete er daraufhin ohne zu zögern. "Glauben Sie, dass Sie das Zeug haben zum Präsidenten der USA?" lautet die nächste Frage. DeSantis' Antwort: "Ich denke, was es braucht, ist eine Vision für das Land zu haben. Die Fähigkeit zu haben, Führung zu übernehmen und bereit zu sein, im Feuer zu stehen, auch wenn es richtig heiß wird, und unter Druck nicht nachzugeben. Und ich glaube, dass ich all diese Dinge habe." Eine endgültige Festlegung auf seine parteiinterne Kandidatur gegen Trump umschifft DeSantis zwar. Aber es wirkt wie ein letzter Testballon, bevor es so weit ist.

Trump und sein Team haben diesen Köder jedenfalls gleich geschluckt. Für Trump ist die Sache klar: DeSantis wird gegen ihn antreten. Seit die ersten Auszüge des Interviews veröffentlicht wurden, feuert der Ex-Präsident fast nur noch Tiraden gegen seinen Parteikollegen. "Während ich gegen die radikal linken Wahnsinnigen kämpfe, gegen die Strafverfolger und Staatsanwälte, die uns alle zerstören wollen, macht Ron DeSanctimonious – "Ron, der Scheinheilige" ist Trumps Wortspiel – nicht das, was er für die Bevölkerung von Florida tun sollte", wetterte Trump in seinem sozialen Netzwerk Truth Social. De Santis verbringe seine Zeit stattdessen lieber mit einem englischen Fernsehmoderator, der um Quoten kämpfe.

Gezieltes Timing gegen Trump