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Dow Jones auf Jahrestief: Wall Street setzt Talfahrt fort

Zunächst sieht es ganz gut aus an der Wall Street. Im Laufe des Tages zeichnen sich leichte Erholungen ab. Doch kurz vor Schluss ist klar: Der Dow Jones schafft es nicht aus dem Minus raus. Zu groß sind die Rezessionssorgen der US-Anleger.

An der Wall Street ist keine Erholung in Sicht. Der Dow Jones fiel um 0,4 Prozent und schloss im Minus bei 29.134 Punkten. Zuvor lugte der US-Leitindex nur einmal kurz in die Gewinnzone hinein, bevor die Stimmung wieder kippte. Zwischenzeitlich fiel er um 0,6 Prozent und notieren mit 29.071 Punkten so niedrig wie zuletzt vor knapp zwei Jahren. Schon am Vortag war der Index auf ein Jahrestief gefallen und zudem in den "Bärenmarkt-Modus" eingetreten - hat also von seinem jüngsten Hoch mehr als 20 Prozent eingebüßt. Auch der S&P-500 büßte 0,2 Prozent ein. Dafür konnte der Nasdaq-Composite leicht um 0,25 Prozent zulegen und schloss bei 10.829 Punkten.

"Aktien haben stark an Wert verloren, da die Fed die Zinssätze aggressiv angehoben und angedeutet hat, dass noch viele weitere Zinserhöhungen folgen werden. Die Rezessionsängste nehmen zu, was die Aktienauswahl deutlich erschwert", sagt Fiona Cincotta, leitende Finanzmarktanalystin bei City Index. Aktuell handele es sich aber eher um eine Pause im Ausverkauf des Marktes als der Beginn von etwas Positiverem, ergänzt die Teilnehmerin. "Die Fundamentaldaten bleiben gleich, und eine Rezession wird immer wahrscheinlicher".

Dollar etwas leichter - Ölpreise steigen

Am Devisenmarkt klettert der Dollar nach der kräftigen Aufwärtsbewegung etwas nach oben. Der Dollar-Index steigt um 0,1 Prozent. Die Analysten von UBS Global Wealth Management sind der Ansicht, dass der Dollar noch länger stark bleiben dürfte, da die Märkte vor dem Hintergrund einer verbreiteten Risikoaversion eine höhere Leitzinsspitze in den USA einpreisten. Der Dollar dürfte von seinem Renditevorteil und seiner Funktion als sicherer Hafen profitieren, so die UBS.

Für die Ölpreise geht es nach den jüngsten Abgaben um bis zu 2,5 Prozent nach oben. WTI hatte in den beiden zurückliegenden Sitzungen mit den Sorgen um eine sinkende Nachfrage rund 8 Prozent eingebüßt. Nun sorgen die besser als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten für etwas Erleichterung und schüren die Hoffnung auf eine zunehmende Öl-Nachfrage. Etwas stützend wirkt auch ein sich dem im Golf von Mexiko nähernder Wirbelsturm, der Ölkonzerne dazu veranlasst hat, die Produktion auf einigen Öl-Plattformen vorübergehend einzustellen.

Am Anleihemarkt geht es für die Renditen weiter nach oben, wenn auch mit etwas gebremstem Tempo. Anfängliche leichte Verluste wurden rasch wieder aufgeholt. Die Rendite 10-jähriger Papiere legt um 3,0 Basispunkte auf 3,95 Prozent zu. Damit nähert sie sich weiter der 4-Prozent-Marke, die zuletzt 2008 überschritten wurde.

Faraday Future fester

Unter den Einzelwerten legen Faraday Future um 5,9 Prozent zu. Das Elektroauto-Startup hat sich eine Finanzierung über bis zu 100 Millionen US-Dollar gesichert, nachdem es mit einem seiner größten Aktionäre eine Einigung zur Beilegung eines monatelangen Streits über die Führung des Unternehmens erzielt hat.

Ford (plus 1,3 Prozent) strebt ein neues Gerichtsverfahren an, nachdem ein Geschworenengericht im US-Bundesstaat Georgia den Autokonzern im August wegen eines Unfalls zu einer Schadenersatzzahlung in Höhe von 1,7 Milliarden US-Dollar verurteilt hat. Der Auto-Sektor im S&P-500 ist mit einem Plus von 2,7 Prozent der größte Gewinner.

Nautilus stiegen zwischenzeitlich um 9,8 Prozent. Der Bowflex-Hersteller hatte mitgeteilt, dass ein möglicher Verkauf des Unternehmens in Erwägung gezogen wird. Dies sei Teil einer umfassenderen Prüfung strategischer Alternativen, die vom Vorstand des Unternehmens eingeleitet worden sei.

Die Moderna-Aktie legte um 2,1 Prozent zu. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft die Zulassung eines neuen Covid-Impfstoffs gegen die Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5.