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Dritte Entlassungwelle infolge: McMakler setzt in Immobilienkrise Dutzende Angestellte vor die Tür

Dritte Entlassungwelle infolge McMakler setzt in Immobilienkrise Angestellte vor die Tür

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"Vermutlich erleben wir die derzeit schlimmste Immobilienkrise seit 50 Jahren", erklärt McMakler-Chef Felix Jahn den Schritt

(Foto: IMAGO/mix1)

Jahrelang kennen die Immobilienmärkte nur eine Richtung: nach oben. Doch diese Zeiten sind vorbei. Die angespannte Lage geht auch an der Startup-Szene nicht spurlos vorbei. Die Immobilienplattform McMakler trennt sich zum dritten Mal in kurzer Zeit von vielen Angestellten.

Die angespannte Lage auf dem Immobilienmarkt macht auch vor der Startup-Szene keinen Halt. Die Berliner Immobilienplattform McMakler entlässt acht Prozent ihrer Belegschaft. 60 Mitarbeiter haben eine betriebsbedingte Kündigung erhalten, wie das Branchenportal "Gründerszene" berichtet. Betroffen seien alle Abteilungen, bis auf die firmeneigenen Makler. "Vermutlich erleben wir die derzeit schlimmste Immobilienkrise seit 50 Jahren", erklärte McMakler-Chef Felix Jahn den Schritt gegenüber dem Portal.

Die neue Entlassungswelle ist nach Juli und Oktober des vergangenen Jahres inzwischen die dritte Runde, in der sich das Proptech von einem Teil seiner Angestellten trennt. Im Jahr 2022 mussten bereits rund 200 Menschen das Unternehmen verlassen. Schon damals begründete das 2015 gegründete Unternehmen den Schritt mit dem "gesamtwirtschaftlichen Umfeld".

Verglichen mit dem Vorjahr hat McMakler nach Angaben von Jahn über die Plattform im ersten Quartal 2023 bis zu 25 Prozent weniger Wohnungen vermittelt. Auch wenn das Startup beim Umsatz 2022 noch um knapp 20 Prozent auf 111 Millionen Euro gewachsen ist, zeigt sich Jahn für 2023 pessimistisch: "Dieses Jahr werden wir deutlich darunter liegen", sagte er der "Gründerszene".

Den Großteil des Jahresumsatzes bringen dem Unternehmen die mehr als 350 beschäftigten Makler ein. Kürzungen oder ein Einstellungsstopp sind für McMakler an dieser Stelle laut Jahn deswegen keine Optionen. Auch weil das Unternehmen handlungsfähig bleiben müsse, sollte sich der Immobilienmarkt in Deutschland wieder entspannen.

Jahrelang kannten die Immobilienmärkte in Deutschland nur eine Richtung: nach oben. Niedrige Zinsen erleichterten den Hauskauf, was wiederum Nachfrage und Preise anheizte. Nun, da die Zentralbanken die Zinsen anheben, ist das vorbei. Der Boom ebbt ab, und auch die Preise für Wohnungen und Häuser gehen erstmals wieder zurück. "Der Markt ist in einer Schockstarre", sagte Michael Voigtländer vom Institut der Deutschen Wirtschaft, einer der führenden Immobilienexperten in Deutschland, kürzlich im Podcast "Die Stunde Null".

Das Geschäftsmodell von McMakler verzahnt angestellte Makler mit einer Technologie-Plattform, die Immobilien datenbasiert bewertet. Die Firma, die in Deutschland und Österreich aktiv ist, verspricht schnelle, einfache und digitale Lösungen beim Immobilienkauf und -verkauf. Angesichts hoher Wohnungspreise und des Zinsanstiegs versuchen viele Menschen, die Kosten beim Eigenheimkauf zu drücken, indem sie ohne traditionellen Makler vorgehen. Mit der Idee des Hybridmaklers ist McMakler nicht allein - auch Homeday und Hausgold haben diesen Ansatz.