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Drohnenangriff auf Militäranlage: Iran nennt Israel als Drahtzieher in Isfahan

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Die iranische Nuklearanreicherungsanlage Natanz liegt ebenfalls in Isfahan.

(Foto: AP)

Iran baut derzeit heimlich seine Atomanlagen um. Wegen eines Drohnenangriffs auf eine Militäranlage in Isfahan sieht Teheran sein Recht auf Selbstverteidigung verletzt. In einem Brief an die Vereinten Nationen beschuldigt das Mullah-Regime Israel, hinter der Attacke zu stehen. Details nennt das Schreiben nicht.

Der Iran hat seinen Erzfeind Israel offiziell beschuldigt, hinter einem Drohnenangriff auf eine Militäreinrichtung im Zentraliran zu stecken. Vorläufige Untersuchungen hätten gezeigt, dass "das zionistische Regime für den Terrorangriff auf einen Werkstattkomplex des Verteidigungsministeriums" in Isfahan "verantwortlich" sei, zitierte die iranische Nachrichtenagentur Isna einen Brief des iranischen UN-Botschafters Amir Sajid Irawani an UN-Generalsekretär António Guterres.

Die iranischen Behörden hatten am Wochenende mitgeteilt, den Drohnenangriff in Isfahan abgewehrt zu haben. Eine der Drohnen sei von der Flugabwehr zerstört worden, während zwei andere explodiert seien. Durch den Angriff wurden den Angaben zufolge geringfügige Schäden am Dach eines Gebäudes verursacht. Es sei niemand verletzt worden. In Isfahan liegt die Nuklearanreicherungs-Anlage Natans.

"Kriegerische Äußerungen": Teheran verlangt Israels Verurteilung

Nähere Angaben zu den Untersuchungen machte Irawani in seinem Schreiben an Guterres nicht. Er bezog sich jedoch auf frühere Drohungen Israels, iranische Infrastruktur anzugreifen. Er rief nun den UN-Sicherheitsrat auf, die "kriegerischen Äußerungen" zu verurteilen. Das wichtigste Gremium der Vereinten Nationen solle Israel dazu bewegen, "internationales Recht" einzuhalten und "seine gefährlichen Programme und zerstörerischen Aktivitäten in der Region" einzustellen.

Israel wirft dem Iran vor, Atomwaffen herstellen zu wollen, was Teheran zurückweist. Den Einfluss Teherans im Nahen Osten will die Regierung in Tel Aviv zurückdrängen. Der Iran beschuldigt Israel seinerseits, gemeinsam mit den USA Sabotageakte und Anschläge zu verüben, die auf das iranische Nuklearprogramm zielen. Sein Land behalte sich das "legitime und naturgemäße Recht auf Selbstverteidigung" vor, erklärte Irawani nun. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte Teheran am Mittwoch vorgeworfen, eine Anlage zur Herstellung von hoch angereichertem Uran heimlich umgebaut zu haben.

Erst am Mittwoch hatte Teheran kurdischen Oppositionsgruppen im Irak die Beteiligung an dem Drohnenangriff vorgeworfen. Die iranische Nachrichtenagentur Nur, die dem Nationalen Sicherheitsrat des Irans nahestehen soll, berichtete, kurdische Gruppen hätten die Drohnenteile und Sprengstoff über "eine der kaum zugänglichen Routen im Nordwesten" in den Iran gebracht, und zwar auf "Befehl eines ausländischen Sicherheitsdienstes". Zuvor hatten bereits einige westliche Medien Israel hinter dem Angriff vermutet. Israel hat sich bislang nicht dazu geäußert.