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Ein Signal an Erdogan: Kreml schickt zusätzliche Truppen nach Nordsyrien

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Haben in Syrien unterschiedliche Interessen: der türkische Präsident Erdogan und Russlands Präsident Putin.

(Foto: via REUTERS)

Auf die Drohungen des türkischen Präsidenten Erdogan, mit Bodentruppen in den Norden Syriens einzumarschieren, reagiert Kreml-Chef Putin, indem er die russische Präsenz in der Region verstärkt. Örtlich soll es bereits Straßensperren geben. Beobachter halten das für eine unmissverständliche Warnung.

Russland hat angesichts einer drohenden türkischen Bodenoffensive in Nordsyrien Truppen zur Verstärkung in ein von kurdischen Kämpfern und syrischen Regierungssoldaten kontrolliertes Gebiet entsandt. Bewohner der Stadt Tal Rifaat nördlich von Aleppo berichteten, dass russische Soldaten die Stadt erreicht hätten. Der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge verstärkte Russland zudem seine Truppen an einem nahegelegenen Luftstützpunkt und an der Grenzstadt Kobane.

Der Schritt folgt auf eine türkische Militäroffensive, in deren Verlauf Ankara seit dem 20. November hunderte kurdische Ziele in Nordsyrien und dem Nordirak angegriffen hat. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan drohte auch mit einer Bodenoffensive in dem Nachbarland. Die russischen Verstärkungen könnten ein Versuch sein, die "türkische Offensive zu stoppen oder hinauszuschieben", sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman.

Tal Rifaat liegt 15 Kilometer südlich der Grenze zur Türkei. Kurdische Kräfte kontrollieren die Stadt und die umliegenden Dörfer. Russische Soldaten sind bereits in der Gegend stationiert. Anwohnern zufolge haben russische Streitkräfte bereits Straßensperren in Abgrenzung zu von türkischen Streitkräften und ihren syrischen Verbündeten kontrollierten Stellungen errichtet. Letztere kontrollieren Gebiete nördlich von Tal Rifaat.

Kreml steht an der Seite von Assad

Russland kämpft im Syrienkrieg seit 2015 an der Seite des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Seit 2019 ist die russische Armee nach einem Abkommen mit der Türkei auch im Nordosten Syriens präsent. Seit 2016 startete die türkische Armee drei Offensiven überwiegend gegen kurdische Kämpfer und besetzte Gebiete im Norden Syriens, die nun von Stellvertretern Ankaras kontrolliert werden.

Wenige Tage vor Beginn der jüngsten türkischen Militäroffensive waren bei einem Anschlag in Istanbul sechs Menschen getötet worden. Ankara machte die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) dafür verantwortlich; die PKK und die syrische Kurdenmiliz YPG weisen jedoch jegliche Verwicklung in den Anschlag zurück.

Quelle: ntv.de, jug/AFP

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