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Einfach per Gesetz beschlossen - Südkoreaner werden ein bis zwei Jahre jünger

Ein ganzes Land bekommt eine Verjüngungskur verpasst!

In Südkorea werden alle Bürger ab kommendem Sommer mindestens ein Jahr jünger – manche sogar zwei. Das hat das Parlament in Seoul am Donnerstag beschlossen. Klingt komisch, ergibt aber Sinn.

Denn in Nord- wie in Südkorea sind Babys nach der traditionellen Alterszählung schon am Tag der Geburt ein Jahr alt. Das nächste Lebensjahr beginnt nicht mit dem Geburtstag, sondern mit dem Neujahr.

▶︎ Heißt: In Südkorea können Neugeborene innerhalb von zwei Tagen zwei Jahre alt werden. Sie müssen nur am 31. Dezember auf die Welt gekommen sein.

Mit der Reform gilt in Südkorea nur noch die internationale Zählweise. Dann machen Koreaner erst am Geburtstag ihr Lebensjahr voll. Bisher konkurrierten beide Methoden miteinander. Das kommunistische Regime in Nordkorea hatte schon 1980 den internationalen Standard angenommen.

„Mit der heutigen Verabschiedung des Gesetzes, werden alle Bürger unseres Landes im Juni ein oder zwei Jahre jünger“, sagte Südkoreas Präsident Yoon Suk-yeol (61) am Donnerstag. Er hatte die Geburtstagsreform im Frühjahr zu seinem Wahlversprechen gemacht.

Denn in Südkorea herrscht häufiger Verwirrung, welche Altersrechnung gilt. Manche Gesetze legen die traditionelle Zählweise zugrunde, manche rechnen mit der international verwendeten Methode, die seit den 1960er-Jahren in Korea benutzt wird.

Die herkömmliche Zählweise führt außerdem zu Benachteiligungen. Bei Dezember-Babys versuchen Eltern der BBC zufolge die Einträge im Geburtenregister zu manipulieren, um zu verhindern, dass ihre Kinder zu jung eingeschult werden.

Kein Wunder, dass mehr als 80 Prozent der Südkoreaner die Reform unterstützen, wie eine Umfrage im September ergeben hat.

Übrigens: Die traditionelle Alterszählung war lange in Ostasien verbreitet. In China gilt sie noch heute.