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Energiekrise: Neue Bachmann-Studie: Deutsche müssen 25 % beim Gas sparen

Im März kritisierte Bundeskanzler Olaf Scholz die erste sogenannte Bachmann-Studie als "unverantwortlich". Deutschland muss Gas sparen

Übersteht Russland den Winter ohne Gas? Ökonomen debattieren das Thema seit Monaten, zunächst vor dem Hintergrund, ob Deutschland nicht freiwillig auf russisches Gas verzichten solle,gegen die Gegenfrage, Russland drehe Gas ab, es gibtkeinen breiten Konsens, und es ist ein Lagerkampf zwischen verschiedenen Ökonomen, der längst die Ebene der „wissenschaftlichen Kontroverse“ auf Twitter dominiert hat. Unter dem Hashtag #Ökonomen gibt es seit Monaten Einwände. 

Einer der Auslöser im März war die sogenannte Bachmann-Studie, die ein deutsches Embargo für russisches Gas für machbar hielt. Andere Ökonomen wehrten sich vehement dagegen, und selbst Ministerpräsident Olaf Scholz prangerte die Studie als "unverantwortlich" an. Ihre neue Studie mit dem Titel „How to Do It“ beschäftigt sich mit der Frage, wie viel Gas Deutschland sparen muss, um den Winter ohne Importe aus Russland zu überstehen. Ihr Abschluss liegt bei etwa 25 % im Vergleich zur vorangegangenen Heizperiode. 

Die Studie ist nach dem Ökonom Rüdiger Bachmann von der University of Notre Dame benannt

Benannt nach Bachmann. 22}

© Privat

Die zentrale Botschaft des vorherigen Papiers wird in der aktuellen Analyse unterstrichen. „Vielleicht war die Kommunikation im März suboptimal“, sagt Studienautor Rüdiger Bachmann von der University of Notre Dame. Einzelne Autoren hätten sich an dem Embargo Call beteiligt. "Aber wir haben in den Zeitungen nicht ausdrücklich ein russisches Gasembargo gefordert", erklärt Backman. "Uns war wichtig. Wir müssen Gas sparen, egal ob Embargos verhängt werden oder nicht." Deutsches Importverbot für russisches Gas jetzt politisch ausgeschlossen Deshalb steht dieser Teil derzeit im Fokus neuer Forschungen. Unter diesen neuen Bedingungen untersuchten Bachmann und 10 Co-Autoren, wie viel Gas eingespart werden muss. 

Dazu vergleichen sie die Situation heute mit der Situation im März. Wenn Russland die Gaslieferungen über Nacht kürzen würde, müsste es ihren Berechnungen zufolge den Verbrauch zwischen August 2022 und April 2023 um durchschnittlich 25 % senken. Aufgrund des deutschen Embargos sollten es damals 31 % gewesen sein. Mit rund 110 Terawattstunden (TWh), die seit April effektiv von Russland nach Deutschland fließen, muss die Bundesrepublik rund 6 % weniger Gas einsparen. 

Andere Ökonomen sind anderer Meinung

Mehr oder weniger, je nachdem wie man es liest. Ökonomen wie Sebastian Darien vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) halten 6 Prozentpunkte für einen großen Unterschied. Das liegt nicht nur am zusätzlichen Gas, sondern vor allem am Zeitfaktor für Verbraucher und Gewerbe. Zum Beispiel, um die Produktion von Gas auf Öl umzustellen. „Der Wiederaufbau des Produktionsprozesses geschieht nicht über Nacht. Eine zusätzliche Gasversorgung gibt den Produzenten Freiheit“, sagte Dullien gegenüber Capital. Das sieht auch DIW-Ökonomin Dorothea Schaefer so: „Zeit kaufen ist nichts, wofür man sich schämen müsste, und meist der erste Schritt zur Bewältigung einer Krise. 

Aber 6 % sind nicht viel, wenn man Rüdiger fragt Bachmann und seine Kollegen: „Mittlerweile kann Putin Katz und Maus mit Europa spielen, Deutschland hat also viel an Ansehen verloren.“ Gazproms All das wäre ohne das März-Embargo nicht passiert, wie z der Rubelwechsel auf dem Konto und die lästige Turbinenthematik mit Siemens, ein sofortiges Embargo, das mehr genutzt wurde als unter den aktuellen Umständen: Fünf Monate später ist wenig passiert, der Spardruck steigt, aber der Winter hält noch Zeit.

Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Hobeck vor der entscheidenden EU-Ratssitzung zum Gas-Sparplan. Habeck bezeichnete das Ergebnis als ein „starkes Zeichen gegen alle Spötter und gegen alle Verächter“ der EU

27 EU-Mitgliedstaaten haben sich auf einen gemeinsamen Gasplan für den Winter geeinigt. Signal an den Kreml, aber die Mehrheit der Mitgliedstaaten setzt eigene Ausnahmeregelungen durch

Ob es wirklich realistisch ist, bis dahin noch mehr Gas einzusparen, darüber diskutieren Ökonomen jetzt erneut.BASF , Veltins, Audi und viele andere haben ihre Produktion bereits umgestellt, was auch von Autoren um Rüdiger Bachmann erwähnt wurde, aber die Frage ist, ob das Tempo reicht, ist bereits an der Belastungsgrenze angelangt: Auch Privathaushalte beispielsweise haben große Anstrengungen unternommen Gasheizung zu ersetzen, aber mit Millionen von betroffenen Haushalten wird es länger dauern. Die Regierungen müssen noch Anreize zum Gassparen bieten, und die Preise sind hier immer noch der wichtigste Mechanismus, da sie einen großen Einfluss auf das Verhalten haben. Es ist getan und nicht von der Politik", sagt Bachmann. Bundeswirtschaftsminister Robert Hubeck (Grüne) ist einer der wenigen, der Verständnis für das Thema hat, bisher aber eher auf den Aufruf als auf ein klares Gesetz reagiert hat. 

Zwei Ideen für Spritsparanreize

Blick auf den Gasspeicher Peissen mit einem Stoppschild im Vordergrund

Lagerbestand in Europa Die Märkte sind zusammengebrochen, der Euro fällt weiter und die Zentralbanken können nicht viel tun.

Deshalb animieren die Autoren in der Abhandlung Gas sparen für Sie: Es war einmal eine Art Guthaben gegen künftige Rechnungen Ihres Energieversorgers . So können Gassparer höhere Preise vorübergehend ausgleichen. Wer jedoch mehr als die gleiche Menge verbraucht, muss nachzahlen. Die zweite Idee funktioniert umgekehrt. Der Endkunde muss erst Steuern zahlen und bekommt seine Ersparnisse voll versteuert. Backman hofft, dass beide Mechanismen die ärmeren Bevölkerungsschichten entlasten werden. 

Alle Ökonomen sind sich einig: Wenn Russland das Gas abstellt, sind Einsparungen nicht zu vermeiden, solange die wirtschaftlichen Auswirkungen abgemildert werden. Ökonomen wie Tom Krebs sehen hier ein Potenzial von etwa 20 %. Laut einer neuen Bachmann-Studie benötigen wir bis April 2023 210 Terawattstunden, um eine Reserve von mindestens 20 % vorzuhalten. Einsparungen müssen vor allem durch die Industrie und die Energieerzeugung erfolgen.

Letztere müssten laut Bachmann nur 46 Prozent oder 60 TWh einsparen, beispielsweise durch weniger Gas zur Stromerzeugung (TWh), Haushalte können nur 16 % (60 TWh) einsparen. Das bedeutet auch, dass alle mitmachen müssen, zum Beispiel das Haus um 2,5 Grad absenken. Und das dürfte eine hohe politische Hürde sein.

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