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Er war ein glühender FC Bayern-Fan - Bodo Müller bekommt Meisterschale in den Sarg

München – Der tragische Tod von „Krapfenkönig“ Bodo Müller (†75) hat seiner jungen Witwe den Boden unter den Füßen weg gezogen. Jetzt ehrt sie ihn mit einer besonders lieben Geste.

„Ich habe es noch gar nicht begriffen. Bodo war die Liebe meines Lebens. Und umgekehrt“, sagt Tanja Müller (40) zu BILD.

Bodo Müller liegt mit der FC Bayern-Meisterschale aufgebahrt im Sarg. Seine Witwe Tanja gab BILD dieses berührende Foto – mit der Erlaubnis, es abzudrucken.

Foto: privat

20 Jahre lang waren der berühmte Konditor und die Hebamme ein Paar, vor acht Jahren besiegelten sie ihre Liebe vor dem Standesbeamten in Schwabing.

Am 25. Mai um 17 Uhr endete das Glück. Bodo Müller war, verzweifelt über seine fortschreitende Parkinson-Erkrankung, in der Innenstadt aus einem Fenster im 5. Stock gesprungen (BILD berichtete).

Große Liebe: Wiesn-Bäcker und Krapfenkönig Bodo Müller mit seiner Frau Tanja

Foto: picture alliance / dpa

„Er hat sich nicht umgebracht. Er hat den letzten Ausweg gewählt, bevor er auch das nicht mehr hätte tun können“, sagt seine Witwe zu BILD.

Seit 18 Jahren ertrug Müller, der das Leben mit seiner Frau und das Feiern so liebte, tapfer seine Parkinson-Krankheit. Sein Geist blieb bis zum Schluss hellwach, aber sein Körper machte mehr und mehr schlapp.

Er war auf einen Rollator angewiesen, auf die Hilfe seiner Frau und seiner besten Freunde.

Aufgeben kam für ihn trotzdem nie infrage. Bis zum 25. Mai. Da entschied er sich für den letzten Ausweg.

Tanja Müller zu BILD: „Geplant hatte er das ganz sicher nicht. Es war ein schöner Tag. Er sagte Freunden noch: Ich weiß jetzt genau, wie ich meinen Geburtstag am 17. Juni feiern werde. Dann ging er Spargel beim Sedlmayr essen und schloss eine Fußballwette im Tal ab. Er freute sich so sehr auf das Meisterspiel der Bayern am Samstag.“

Sie habe ihm morgens noch seinen Lieblingsduft aufgetragen. Das Parfüm „Straight to heaven“ by Kilian.

„Er wollte seinen südfranzösischen Luxuskörper, wie er ihn nannte, immer gepflegt haben und gut riechen", sagt Tanja Müller zu BILD. Jetzt huscht ein Lächeln über ihr Gesicht.

Aber die tückische Krankheit erschwerte ihm das, jeden Tag ein wenig mehr.

Bodo Müller war auf Hilfe angewiesen. Seine Frau wich ihm nicht von der Seite.

Seine Witwe zu BILD: „Ich hätte ihn nie in ein Pflegeheim gegeben, das wusste er. Wahrscheinlich hatte er Angst, dass es meine Kraft übersteigen könnte.“

Gestern besuchte sie ihren geliebten Bodo noch einmal. Beim Bestatter Karl Albert Denk zog sie ihm seinen Lieblings-Anzug von Armani an und sein buntes Versace-Hemd.

Bodo Müller im Bayern-Trikot und mit Bayern-Schale im Juni 2018 im Biergarten Hirschau

Foto: Privat

Tanja Müller: „Ich habe ihm auch eine Original-Kopie der Bayern-Meisterschale in die Hände gelegt, die er 2001 einem Spieler abgekauft hatte. Das war sein Heiligtum.“ Bode Müller war ein glühender Bayern-Fan, belieferte den Verein auch mit seinen süßen Köstlichkeiten.

Mitnehmen auf seine letzte Reise darf Bodo Müller die Meisterschale aber nicht. Aus Umweltgründen darf sie dem Sarg nicht beigelegt werden.

Bodo Müller findet seine letzte Ruhe auf dem Ostfriedhof, unter einem Grabstein, den ein Krapfen aus Marmor ziert.

Sein Heiligtum, die Meisterschale seines Lieblingsvereins, wird seine Witwe zu Hause wie einen Schatz hüten.