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Erdbeben in Türkei und Syrien: Helfer retten fast 8000 Verschüttete aus Trümmern, Zahl der Todesopfer steigt weiter

Helfer retten einen Überlebenden des Erdbebens aus Trümmern im türkischen Iskenderun

Helfer retten einen Überlebenden des Erdbebens aus Trümmern im türkischen Iskenderun

Foto:

UMIT BEKTAS / REUTERS

Die Situation in den betroffenen Gebieten

Nach der Erdbebenkatastrophe im türkisch-syrischen Grenzgebiet haben Angehörige und Rettungskräfte bis spät in die Nacht nach Verschütteten gesucht. Das Gesundheitsministerium habe 4200 Helfer in das Katastrophengebiet entsandt, schrieb  der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca am späten Montagabend auf Twitter. Diese Zahl steige weiter.

Verletzte und kranke Erdbebenopfer würden zunächst in Zelten medizinisch versorgt und anschließend in Krankenhäuser verlegt, schrieb Koca in einem weiteren Tweet . Mit aller Kraft sei man vor Ort, um das Leid zu lindern.

Der türkische Vizepräsident Fuat Oktay teilte am späten Montagabend mit, dass bereits 7840 Verschüttete gerettet worden seien.

Allerdings stieg auch die Zahl der Todesopfer weiter an. Jüngsten Angaben zufolge starben in der Südtürkei und in Nordsyrien mehr als 4200 Menschen. Mindestens 15.000 weitere Menschen wurden durch die Beben verletzt.

Im Katastrophengebiet herrschen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Tausende Menschen sind nach Angaben von Hilfsorganisationen obdachlos geworden. Viele Menschen können nicht in ihre Häuser zurück, weil diese eingestürzt sind oder eine Rückkehr angesichts der zahlreichen Nachbeben zu gefährlich wäre. Ein drohender Schneesturm könnte die Situation in den Erdbebengebieten nach Einschätzung der Hilfsorganisation Care noch deutlich verschärfen. Viele Straßen seien nicht passierbar.

Menschen im türkischen Hatay wärmen sich zwischen Trümmern an einem provisorischen Feuer

Foto:

BULENT KILIC / AFP

In dem betroffenen Bereich habe es seit etwa 900 Jahren kein so großes Beben mehr gegeben, sagte die Geologin Charlotte Krawczyk vom Geoforschungszentrum Potsdam der ARD. Ob und wann weitere große Beben folgen, könne nicht vorhergesagt werden.

Am frühen Dienstagmorgen kam es im Zentrum der Türkei zu einem neuen Erdbeben. Nach Angaben der europäischen Erdbebenwarte EMSC hatte es eine Stärke von 5,6, das Epizentrum lag demnach in einer Tiefe von zwei Kilometern. Über mögliche Opfer oder Schäden ist bisher noch nichts bekannt.

Internationale Reaktionen

  • US-Präsident Joe Biden sicherte Erdoğan persönlich Unterstützung zu. Die beiden hätten am Montag telefoniert, teilte das Weiße Haus mit. In dem Gespräch habe Biden versichert, dass die USA dem Nato-Verbündeten Türkei »jede erforderliche Unterstützung« zur Bewältigung der Tragödie zukommen ließen. Rettungsteams aus den USA würden schnell in die Türkei entsandt, um die Rettungs- und Bergungsarbeiten in dem Erdbebengebiet zu unterstützen und den Menschen vor Ort zu helfen.

  • Griechenland schickte trotz der Spannungen mit der Türkei am Montag eine Rettungsmannschaft mit Spürhunden in das Erdbebengebiet.

  • Australien werde zehn Millionen australische Dollar (6,4 Millionen Euro) als Soforthilfe über das Internationale Rote Kreuz schicken, sagte der australische Premierminister Anthony Albanese am Dienstag. »Australiens Hilfe wird auf die Bedürftigsten abzielen.«

  • Neuseeland will 1,5 Millionen neuseeländische Dollar (880.000 Euro) spenden. »Unsere Herzen sind bei den Betroffenen. Neuseeland wird auch zu den internationalen Bemühungen beitragen«, sagte Premierminister Chris Hipkins. Das Geld soll Teams des Roten Kreuzes dabei helfen, wichtige Hilfsgüter wie Lebensmittel, Zelte, Decken, Medikamente und psychologische Unterstützung ins Erdbebengebiet zu bringen.

  • Außerdem sagten unter anderem auch Großbritannien, Indien, Pakistan, Finnland, Schweden, Israel, Iran und Russland Hilfe zu.