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Erdbeben in Türkei und Syrien: Recep Tayyip Erdoğan ruft Notstand für zehn Städte aus

Großbrand im Hafen von Iskenderun

Großbrand im Hafen von Iskenderun

Foto: Erdem Sahin / EPA

Dieser Artikel wird laufend aktualisiert.

Das Wichtigste in Kürze
  • Was passiert ist: Am Montag haben starke Erdbeben den Südosten der Türkei und Regionen in Syrien erschüttert. Es gab Hunderte Nachbeben. Bislang sind insgesamt mehr als 5000 Menschen gestorben, mehr als 23.500 wurden verletzt. Tausende Gebäude stürzten ein.

  • In Syrien sind nach Uno-Angaben besonders Binnenflüchtlinge betroffen, die ohnehin schon schutzlos unter desaströsen Bedingungen leben.

  • In der Türkei verhängte Präsident Recep Tayyip Erdoğan einen Notstand für zehn Städte.

  • In beiden Ländern verbrachten viele Menschen die Nacht trotz niedriger Temperaturen draußen – aus Angst vor Nachbeben oder weil ihre Häuser zerstört waren.

  • Die Suche nach Überlebenden ist ein Rennen gegen die Zeit. Zahlreiche Länder schicken dafür Helferinnen und Helfer in die Türkei. Die EU hat bislang mehr als 1150 Rettungskräfte mobilisiert. Teilweise sind die Gebiete aber schwer zugänglich.

Erdoğan ruft Notstand für zehn Städte aus

13.07 Uhr: Einen Tag nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan den Notstand für Teile seines Landes ausgerufen. Er gelte für drei Monate in zehn betroffenen Städten, kündigte Erdoğan an. Schulen in den betroffenen Gebieten sollen bis zum 20. Februar geschlossen bleiben.

Die Zahl der Todesopfer ist ihm zufolge auf 3549 gestiegen. Mittlerweile hätten 70 Länder ihre Hilfe bei der Suche nach und der Rettung von Erdbebenopfern angeboten, sagte er. Es gebe Pläne, die Hotels in der Region Antalya für Menschen zu öffnen, die von den Beben betroffen seien.

Video: »Sie leben, aber niemand kommt. Wir sind am Ende«

12.44 Uhr: Im Erdbebengebiet versuchen Anwohner verzweifelt, ihre Familien aus den Trümmern zu retten, sie hören Stimmen unter dem Schutt. Internationale Hilfe ist unterwegs – im türkischen Hatay und im syrischen Dschinderes sind die Menschen aber noch auf sich allein gestellt.

Unicef befürchtet mehrere Tausend tote Kinder

12.39 Uhr: Das Uno-Kinderhilfswerk Unicef befürchtet, dass bei dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien mehrere Tausend Kinder getötet worden sein könnten. Es gebe zwar noch keinen genauen Überblick, aber davon müsse man leider angesichts der Gesamtzahl der Opfer ausgehen, sagte ein Unicef-Sprecher in Genf. Alle Hilfsorganisationen der Uno seien massiv engagiert.

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Bisher seien zwölf internationale Rettungsteams im Katastrophengebiet angekommen. »Wir erwarten im Laufe des Tages und morgen weitere 27 Teams«, sagte der Sprecher des Uno-Nothilfebüros (OCHA), Jens Laerke.

Steinmeier: Leid übersteigt »jede Vorstellung«

12.25 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Opfern und Angehörigen seine tiefe Anteilnahme ausgesprochen. »Dieses gewaltige Beben hat ein Ausmaß an Leid und Zerstörung gebracht, das jede Vorstellung übersteigt«, sagte Steinmeier in Genf, wo er unter anderem das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) besuchte. »Wie groß der Schrecken, wie groß die Verzweiflung der Menschen in der Region ist, das können wir kaum ermessen«, sagte Steinmeier weiter. »Ich wünsche auch allen Helfern sehr viel Kraft, die dort jetzt im Einsatz sind und im Einsatz sein werden – auch Ihnen beim IKRK.«

Baerbock: Russland soll Einfluss auf Damaskus nutzen

12.10 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat von Russland gefordert, dass es seinen Einfluss auf das syrische Regime in Damaskus nutzt, um Hilfslieferungen auch in die von den Erdbeben betroffene Region in Nordsyrien zu ermöglichen. Dort sei die Lage besonders dramatisch, sagte Baerbock in Berlin. Der Hilfsorganisation Malteser International stellt die Bundesregierung laut Baerbock eine Million Euro zur Verfügung, um vor allem den Menschen dort zu helfen. Es müsse gewährleistet sein, dass Hilfsorganisationen Zugang zu Nordsyrien hätten, sagte Baerbock.

In dem Bürgerkriegsland Syrien wird die nordwestliche Region Idlib von Rebellen kontrolliert, sie ist besonders schwer betroffen. Dies dürfte nach Einschätzung von Beobachtern die staatliche Nothilfe erschweren. Baerbock forderte auch eine Öffnung aller Grenzübergänge, um schnelle humanitäre Hilfe auch in Syrien zu ermöglichen. Derzeit gebe es nur einen offenen Grenzübergang, der bei dem Erdbeben aber auch beschädigt worden sei, sagte sie.

Bis zu 23 Millionen Menschen laut WHO betroffen

11.28 Uhr: Von dem Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet könnten in beiden Ländern nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) insgesamt bis zu 23 Millionen Menschen betroffen sein. Eine Übersicht der betroffenen Gebiete in beiden Ländern ergebe, dass »potenziell 23 Millionen Menschen« den Folgen des Bebens ausgesetzt seien, darunter fünf Millionen ohnehin besonders verletzliche Menschen, erklärte die hochrangige WHO-Vertreterin Adelheid Marschang.

Inzwischen mehr als 5000 Tote

11.05 Uhr: Bei dem Erdbeben in der Türkei und in Syrien sind nach jüngsten Erkenntnissen mindestens 5000 Menschen gestorben. Der türkische stellvertretende Innenminister gab die Zahl der Toten auf türkischem Gebiet mit 3419 an. Vor Journalisten sagt er, die Rettungsarbeiten würden durch schlechtes Wetter erschwert. In die drei am meisten betroffenen Provinzen Hatay, Kahramanmaras and Adiyaman dürften nur noch Rettungsfahrzeuge und Hilfstransporte fahren. Dasselbe gelte für den Verkehr raus aus den drei Provinzen.

Menschen retten ein Kind aus den Trümmern in Hatay

Foto: UMIT BEKTAS / REUTERS

In Syrien wurden Behörden und Einsatzkräften zufolge inzwischen mindestens 1602 Tote gezählt. In den von der Regierung kontrollierten Gebieten sollen der staatlichen Nachrichtenagentur Sana zufolge mindestens 812 Menschen umgekommen sein. In den Rebellengebieten im Nordwesten des Landes stieg die Totenzahl den Einsatzkräften zufolge auf mindestens 790.

EU mobilisiert mehr als 1150 Rettungskräfte für Einsatz in der Türkei

10.58 Uhr: Über das Zentrum für Katastrophenhilfe der EU sind nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei bereits 27 Such- und Rettungsteams mobilisiert worden. Wie der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarčič mitteilte, entspricht das insgesamt mehr als 1150 Rettungskräften und 70 Hunden.

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Er danke allen beteiligten 19 europäischen Staaten, schrieb der Slowene auf Twitter. Das sei Solidarität in bester Form. Neben EU-Staaten wie Deutschland sind nach Angaben von Lenarčič auch andere europäische Länder wie Albanien und Montenegro an den von der EU koordinierten Hilfsbemühungen für die Türkei beteiligt.

Unterdessen hat ein Team der Hilfsorganisation I.S.A.R., die auf die Rettung Verschütteter spezialisiert ist, am Dienstagmorgen die Türkei erreicht. Die 42 Experten und sieben Spürhunde sind laut einem Sprecher nun auf dem Weg in die stark beschädigte Stadt Kırıkhan in der Nähe der türkisch-syrischen Grenze. Vor Ort komme neben den Hunden mit ihren guten Nasen auch spezielle Suchtechnik zum Einsatz – etwa ein Horchgerät oder ein Bioradar zum Aufspüren von Verschütteten. Bergungsspezialisten versuchen dann, mit Betonsägen, Bohrern und Hämmern möglichst schnell zu den Verschütteten zu gelangen.

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Großbrand am Hafen von Iskenderun

10.51 Uhr: Nach dem schweren Erdbeben ist am Hafen der südtürkischen Stadt Iskenderun ein Großbrand ausgebrochen. Auf Bildern waren am Dienstag brennende Container zu sehen. Schwarzer Qualm stieg über dem Hafen in den Himmel. Die Zeitung »Hürriyet« berichtete, der Brand sei schon am Vortag nach dem Erdbeben aus noch ungeklärten Gründen ausgebrochen. Container seien umgestürzt und hätten Feuer gefangen. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, ein Schiff der Küstenwache helfe dabei, den Brand zu löschen.

Großbrand im Hafen von Iskenderun

Foto: GUGLIELMO MANGIAPANE / REUTERS

Zugang zu betroffenen Gebieten offenbar schwierig

10.30 Uhr: Deutsche Hilfsorganisationen wie das Technische Hilfswerk und die Malteser schicken Helfer in das Katastrophengebiet – doch der Zugang ist wegen der Zerstörungen schwierig. »Die große Herausforderung, vor der wir jetzt stehen, ist, dahin zu kommen, wo wir hin müssen«, sagte der Leiter der Nothilfeabteilung der Malteser International, Oliver Hochedez, im ZDF-»Morgenmagazin«. Die Flughäfen seien überlastet und viele Straßen zerstört.

Aufgrund der niedrigen Temperaturen hätten die Malteser vor allem Decken, Wärmegeräte und Zelte im Gepäck. Wie lange sie in der Türkei bleiben werden, wissen die Helfer noch nicht. »Wir haben ein One-Way-Ticket«, sagte Hochedez.

Wetterdienst erwartet Kälte, Regen und Schnee für Erdbebengebiete

10.22 Uhr: Der türkische Wetterdienst hat für die vom Erdbeben betroffenen Gebiete niedrige Temperaturen und teils Schneefall und Regen vorhergesagt. In den südöstlichen Provinzen Mardin und Diyarbakır werde Schnee erwartet, teilte die Meteorologische Generaldirektion mit. In den Provinzen Malatya und Hatay soll es regnen. Winde könnten bis zu 50 Kilometer pro Stunde erreichen. Am kältesten werde es voraussichtlich in der Provinz Kahramanmaraş, dem Epizentrum des Bebens. Die niedrigste dort zu erwartende Temperatur für Dienstag sei fünf Grad minus, die höchste ein Grad.

Organisierte und freiwillige Helferinnen und Helfer suchen in der türkischen Stadt Gaziantep nach Überlebenden

Foto: Mustafa Karali / AP

Zahlreiche Helfer reisen von Istanbul in Erdbebenregion

10.07 Uhr: Nach Angaben des türkischen Gouverneurs von Istanbul, Ali Yerlikaya, haben sich zahlreiche Helfer vom städtischen Flughafen aus auf den Weg in die von den Erdbeben verheerend getroffene Südtürkei gemacht. Um 6 Uhr (Ortszeit) seien bereits 12.752 Mitarbeiter und Freiwillige der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad in die Erdbebenregion geschickt worden, teilte Yerlikaya auf Twitter mit. Er teilte außerdem ein Video, das zeigen soll, wie Hunderte von Helfern am Flughafen Istanbul dicht gedrängt auf ihre Abfertigung warten.

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Offiziell 13,5 Millionen Menschen in Türkei von Erdbeben betroffen

9.45 Uhr: Mehr als 13 Millionen Menschen in der Türkei sind nach Einschätzung der Regierung von der Erdbebenkatastrophe betroffen. »Dieses Erdbeben hat 13,5 Millionen unserer Bürger direkt betroffen«, sagte Städteminister Murat Kurum am Dienstag. Die Türkei hat rund 85 Millionen Einwohner, es handelt sich bei den Betroffenen also um rund 16 Prozent der Bevölkerung.

Die Rettungsarbeiten gingen weiter, sagte Kurum. Manche Straßen und Wege seien nicht zugänglich, man arbeite daran, sie wieder passierbar zu machen. In manchen Regionen gebe es kein Wasser, man bemühe sich, Schäden so schnell wie möglich zu beseitigen und die Menschen mit Wasser zu versorgen. »Der Schmerz ist unbeschreiblich«, sagte der Minister. Jede Stunde sei wertvoll.

Israelische Hilfsdelegation in der Türkei angekommen

9.39 Uhr: Eine israelische Hilfsdelegation ist in die Türkei gereist, um dort bei der Suche nach Verschütteten zu helfen. Die Delegation mit rund 150 Mitgliedern sei am Morgen gelandet, sagte eine israelische Militärsprecherin. Zwei Drittel davon sind den Angaben zufolge Mitglieder einer Such- und Rettungseinheit der Armee, die mit hochmoderner Ausrüstung im Einsatz ist.

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Israel sei bereit, zusätzliche humanitäre Hilfe zu leisten, wenn die Türkei dies wünsche, sagte Militärsprecher Richard Hecht am Montagabend. Vorerst habe Ankara aber nur um eine Sucheinheit gebeten. Die israelische Einheit habe bereits nach einem Erdbeben 1999 in der Türkei Hilfe geleistet, sagte Hecht. Damals hatten die israelischen Rettungskräfte noch rund hundert Stunden nach einem schweren Erdbeben ein neunjähriges israelisches Mädchen lebend geborgen.

Technisches Hilfswerk schickt Erdbeben-Team in die Türkei

9.24 Uhr: Nach den schweren Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet sollen noch am Dienstag Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) in die Region fliegen. THW-Präsident Gerd Friedsam sagte am Dienstag im ZDF-»Morgenmagazin«, die »Schnelle Einsatzeinheit für Bergungseinsätze« stehe zum Abflug in die Türkei bereit. Nach der Ankunft dort gehe es zunächst »darum, einen Lageüberblick zu bekommen«.

Das deutsche Team sei so zusammengesetzt worden, dass neben der akuten Suche und Rettung von Überlebenden auch die weitere Überlebenshilfe, etwa die Trinkwasserversorgung, in den Blick genommen werde. Friedsam sagte, zunächst stünden für die Retter jetzt die Städte im Mittelpunkt, in die entlegenen ländlichen Regionen seien aber auch Erkundungsteams unterwegs.

Laut einem THW-Sprecher warten 51 Helfer aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland auf den Abflug in die Türkei. Sie hätten 16 Tonnen Ausstattung sowie vier Rettungshunde dabei. Zudem seien Lebensmittel zur eigenen Versorgung für zehn Tage gepackt.

Klub bestätigt laut Medien, dass der vermisste Fußballprofi Atsu lebend gefunden wurde

9.09 Uhr: Fußballprofi Christian Atsu ist nach den verheerenden Erdbeben offenbar aus den Trümmern gerettet worden. Dies berichteten türkische Medien am Dienstag unter Berufung auf den Sprecher seines Klubs Hatayspor. Demnach sei der 31-jährige Ghanaer verletzt gefunden worden.

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Bereits am Montagabend hatte die portugiesische Sportzeitung »A Bola« berichtet, Atsu sei lebend gefunden worden. Eine Bestätigung seines Klubs stand jedoch aus. Hatayspor bangt aber weiterhin um seinen verschütteten Sportdirektor Taner Savut.

Zahl der Toten in Syrien steigt erneut – langsame Suche nach Überlebenden

9.02 Uhr: In Syrien werden weiterhin viele Tote geborgen. Das Land hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weißhelme bis Dienstagmorgen mindestens 1561 Tote gezählt. Mehr als 3500 Menschen wurden in dem Bürgerkriegsland demnach verletzt. Laut der Weißhelme sind bislang mehr als 210 Gebäude vollständig eingestürzt und 441 teilweise zerstört worden.

Retter in Syrien vermuten, dass noch immer Hunderte Familien unter den Trümmern begraben sind. Die Suche über Nacht sei aufgrund von Sturm und fehlender Ausrüstung nur »sehr langsam« verlaufen, hieß es von den Weißhelmen, die in den von Rebellen gehaltenen Gebieten Syriens aktiv sind. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte seien zudem auch Mediziner überfordert und könnten nicht allen Verletzten das Leben retten.

Fotos aus dem Katastrophengebiet: Unter Tonnen von Schutt

8.56 Uhr: Aus allen Teilen der Welt machen sich Helfer auf den Weg ins Erdbebengebiet. Das Ausmaß der Zerstörung in Bildern:

Fast 3400 Tote in der Türkei – mehr als 280 Nachbeben

8.51 Uhr: In der Türkei ist die Zahl der Todesopfer nach den Erdbeben auf 3381 gestiegen. 20.426 Menschen seien zudem verletzt worden, teilte die Katastrophenschutzbehörde Afad mit. 5775 Gebäude seien zerstört und 285 Nachbeben registriert worden, sagte ein Sprecher der Behörde.

Katastrophe trifft viele ohnehin schon schutzlose Syrer

8.45 Uhr: In Syrien haben die verheerenden Erdbeben nach Uno-Angaben vor allem Menschen getroffen, die ohnehin schon schutzlos unter desaströsen Bedingungen leben. Viele Binnenflüchtlinge, die vor der Katastrophe in baufälligen Unterkünften wohnten, mussten die Nacht bei Schnee und eisigen Temperaturen im Freien verbringen, wie eine Sprecherin des Uno-Flüchtlingshilfswerks UNHCR der Nachrichtenagentur dpa sagte. »Bei den vielen Nachbeben und Erschütterungen hatten die Menschen Angst, in ihren Häusern zu bleiben.«

Einige der betroffenen Gebiete seien zudem abgelegen und nur schwer erreichbar. Es gebe unter anderem nicht genügend Notunterkünfte, Decken und warme Kleidung für die Erdbebenopfer. In dem Bürgerkriegsland leben rund 6,8 Millionen Binnenvertriebene.

Angst vor Kälte in der Türkei – und teilweise wohl Hamsterkäufe

7.56 Uhr: Die Situation in der Südosttürkei ist weiter angespannt. Im südtürkischen Hatay sei der Strom ausgefallen, berichtete eine Augenzeugin am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Hilfe werde dringend benötigt. Die Tankstellen hätten kein Benzin mehr und es gebe kein Brot zu kaufen. Auch in der Nachbarprovinz Osmaniye sei der Strom ausgefallen, sagte eine Reporterin des Senders CNN Türk.

In der südosttürkischen Metropole Diyarbakir verbrachten viele Menschen die Nacht draußen, in Schulen oder Moscheen, wie ein dpa-Mitarbeiter berichtete. »Die Menschen haben Angst, in ihre Häuser zurückzukehren«, sagte er. Mehrere Nachbeben seien zu spüren gewesen und es sei bitterkalt. Die Zelte der Katastrophenschutzbehörde Afad seien nicht beheizt und reichten nicht aus.

Viele Einwohner Diyarbakirs versuchten, in die Dörfer zu gelangen. Die Häuser dort sind in der Regel einstöckig und gelten daher als sicherer. »Es herrscht Anspannung, die Menschen wissen wirklich nicht, was sie machen sollen«, sagte er.

Helfer retten fast 8000 Verschüttete aus Trümmern, Zahl der Todesopfer steigt weiter

5.23 Uhr: Jüngsten Angaben zufolge starben nach den schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien mehr als 4800 Menschen. Helfer suchen auch in der Nacht bei eisigen Temperaturen nach Überlebenden. Und: Die internationale Hilfe läuft an. Lesen Sie hier den Überblick aus der Nacht.