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Erfolg von Subventionsprogramm: Studie: Deutsche Firmen investieren nun lieber in den USA

Erfolg von Subventionsprogramm Studie: Deutsche Firmen investieren nun lieber in den USA

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Für 17 Prozent der befragten deutschen Unternehmen in den USA ist der Inflation Reduction Act (IRA) ein Grund, ihre Investitionen auszuweiten

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Das Subventionspaket Inflation Reduction Act (IRA) zeigt Wirkung. Deutsche Unternehmen schmähen laut einer Untersuchung zunehmend die Heimat, weil ihnen in den Vereinigten Staaten Zuschüsse winken. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer warnt vor weiterer "Abschottung".

Angesichts üppiger Subventionen in den USA sind die Investitionsabsichten deutscher Unternehmen in den Vereinigten Staaten deutlich höher als in ihrer Heimat. Zu diesem Ergebnis kommt die jüngste Auswertung des German American Business Outlook (GABO) unter 201 Tochtergesellschaften in den USA, die zu ihren Geschäftsaussichten befragt wurden. Laut der von den Deutsch-Amerikanischen Handelskammern erhobenen Umfrage planen fast drei Viertel der Firmen (72 Prozent) dort im laufenden Jahr ihre Investitionen zu erhöhen, knapp ein Fünftel (22 Prozent) will sogar mehr als 10 Millionen Dollar dafür in die Hand nehmen.

Das größte Ausgabenwachstum verzeichnen demnach die Autoindustrie sowie der Transport- und Logistiksektor. Mit Blick auf die Pläne für die kommenden drei Jahre zeigt sich laut der Umfrage, dass der Bau- und Infrastruktursektor sowie die industrielle Fertigung die führenden Branchen mit den höchsten Investitionen sind. Damit sind die Investitionsabsichten der deutschen Firmen in den USA deutlich höher als in Deutschland selbst, wo sie nach den Ergebnissen der aktuellen Konjunkturumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) nach wie vor sehr verhalten ausfallen. Die DIHK-Umfrage unter bundesweit rund 27.000 Betrieben aus allen Branchen und Regionen wird am Donnerstag vorgestellt.

Für 17 Prozent der befragten deutschen Unternehmen in den USA ist der Inflation Reduction Act (IRA) ein Grund, ihre Investitionen auszuweiten oder mit ihrer Firma zu expandieren. Dieses 370 Milliarden Dollar schwere Subventionspaket zur Förderung klimafreundlicher Technologien bevorzugt Unternehmen, die in Nordamerika produzieren - was die EU alarmiert hat. Die in den USA niedrigeren Energiekosten werden nur von drei Prozent der Firmen als Investitionstreiber genannt.

"Es braucht faire Wettbewerbsbedingungen"

Mit Blick auf die heimischen Betriebe sieht DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier weiter Bedarf für besseren Marktzugang und den Abbau von Handelshemmnissen: "Die USA bleiben unser wichtigster Handelspartner. Und dennoch stecken wir auch in einem harten Konkurrenzkampf, nicht nur in Deutschland und Europa, sondern überall auf der Welt", sagte Treier. "Was es jetzt braucht, sind faire Wettbewerbsbedingungen und keine protektionistische Abschottung."

Deutschland und Frankreich haben nach eigener Darstellung bei der Umsetzung des US-Subventionspakets Zugeständnisse der amerikanischen Regierung erhalten. Es seien "substanzielle Fortschritte" erzielt worden für gleiche Regeln, sagte Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire jüngst in Washington. So solle die EU bei den Vorgaben zu kritischen Rohstoffen bestimmter Produkte bessergestellt werden.

Le Maire und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatten am Dienstag zum IRA unter anderem US-Finanzministerin Janet Yellen und Wirtschaftsministerin Gina Raimondo getroffen. Hintergrund ist die Sorge, dass die US-Vorschriften Nachteile für europäische Firmen bringen. So werden in Teilen steuerliche Vorteile nur gewährt, wenn etwa Elektroautos in Nordamerika gefertigt werden. Hier soll es aber zumindest für Leasingmodelle Ausnahmen geben, was europäischen Produzenten helfen könnte. Die USA knüpfen auch Subventionen daran, dass etwa Batterien in Nordamerika hergestellt werden.