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Erinnerung an einen Marktheidenfelder Umweltschützer: Stadt widmet Erich Perchermeier Ehrenbaum und eigenen Platz

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Marktheidenfeld

Dorothea Fischer

Stadt Marktheidenfeld

Umweltschützer

Vorsitzende von Organisationen und Einrichtungen

Die Kreisgruppe des Bund Naturschutz (BN) Main-Spessart und die Stadt Marktheidenfeld gedachten in einer kleinen Feierstunde dem langjährigen BN-Vorsitzenden Erich Perchermeier. Sie widmeten ihm einen Platz und pflanzten ihm zu Ehren einen Baum in den „Lebendigen Gärten“ in den Mainauen in Richtung Lengfurt.

Ein Ehrenbaum für einen Ehrenvorsitzenden

Am 26. April dieses Jahres ernannte der BN Perchermeier zu seinem Ehrenvorsitzenden. Auf seinen eigenen Wunsch hin fand die Feier in kleinem Kreis statt. Später im Jahr, so wünschte es Perchermeier, sollte ein Speierling als Ehrenbaum gepflanzt werden. Dass dies allerdings ohne den Ehrenvorsitzenden passieren werde, damit hatte niemand gerechnet. Er starb überraschend am 15. Juni im Alter von 79 Jahren

48 Jahre lang war Perchermeier Mitglied beim BN, erst in seiner Heimat Weilheim, dann in Marktheidenfeld. „Erich hat viele Spuren hinterlassen und sich auf vielfältige Weise engagiert“, sagte Erwin Scheiner, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Main-Spessart. Er initiierte Projekte wie jüngst die „Lebendigen Gärten“ in Marktheidenfeld, kümmerte sich um die Streuobstwiese am Rebschnittgarten oder setzte sich für den Erhalt des Hafenlohrtals ein. Oft hatte er unkonventionelle Ideen, mit denen er für den Umweltschutz warb.

„Er kam immer wieder zu mir, um sich für die Belange des Bund Naturschutzes stark zu machen“, so Bürgermeister Thomas Stamm in seiner Ansprache, „auch wenn wir nicht immer alle Wünsche umsetzen konnten“. Für dieses Engagement in Marktheidenfeld und im Landkreis Main-Spessart widmete die Stadt ihm den "Erich-Perchermeier-Platz", ein Stück Grün in den "Lebendigen Gärten". 

Perchermeier stand nicht gerne im Rampenlicht

Dieses "Aufheben" um seine Person wäre Perchermeier sicher nicht recht gewesen, sind sich die Anwesenden einig. Er habe nicht gerne im Rampenlicht gestanden, so Stamm. Dennoch blieb es nicht aus, dass er auch Führungspositionen beim BN übernahm.

Scheiner zählte auf: Perchermeier war Vorsitzender der BN-Ortsgruppe Marktheidenfeld, leitete mehr als 20 Jahre lang (1992 – 2013) die Kreisgruppe und war seitdem stellvertretender Vorsitzende sowie Sprecher der Marktheidenfelder Ortsgruppe. Er war unter anderem Beiratsmitglied auf Landesebene, engagierte sich im Landschaftspflegeverband, im Naturschutzbeirat des Landkreises und als stellvertretender Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Hafenlohrtal (AGH).

Sebastian Schönauer von der AGH und jahrzehntelanger stellvertretender Landesvorsitzender überbrachte Grüße vom bayerischen BN-Landesvorsitzenden Richard Mergner sowie dessen Vorgänger Hubert Weiger.

Speierling gilt als trockenheitsressistenter Baum

Dann pflanzte Schönauer zusammen mit BN-Vorsitzendem Erwin Scheiner und Bürgmeister Stamm einen Speierling. Der stattliche Baum wächst bis zu 15 Meter hoch und entwickelt eine große runde Krone. Gefällt ihm sein Standort, wird der Speierling bis zu 150 Jahre alt. Der Baum gilt als sehr trockenheitsresistent und gedeiht am besten auf trockenen, kalkhaltigen Böden.

Die Blüten und Blätter ähneln der Eberesche, die raue Borke erinnert eher an Birnbäume. Vögel und andere Tiere fressen die gelbgrünen Früchte gerne. Auch Menschen können die Beeren mit dem herben Geschmack roh essen, sie lassen sich aber auch gut zu Kompott oder zusammen mit anderem Obst zu Marmelade verarbeiten.