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Ermittler als Deutscher getarnt: Schweizer Polizei entlarvt über 2000 Pädokriminelle

Ermittler als Deutscher getarnt Schweizer Polizei entlarvt über 2000 Pädokriminelle

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Bei den ermittelten Tätern handelt es sich um Personen, die Material konsumierten und um Personen, die selbst Kinder missbrauchten.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der Schweizer Polizei ist ein großer Schlag gegen Kinderpornografie gelungen: Vor über zehn Jahren führt sie ein Hinweis zu dem Internetprofil eines deutschen Pädokriminellen. Der Mann wird festgenommen, doch sein Pseudonym bleibt erhalten. Nun führt es die Beamten zu Tätern auf der ganzen Welt.

Nach jahrelangen geheimen Ermittlungen im Internet hat die Schweizer Polizei weltweit tausende Pädokriminelle enttarnt. Dank der Operation "Ninja Turtle" konnten mehr als 2200 Verdächtige unter anderem in der Schweiz, in Kroatien, Brasilien, Frankreich, Peru, Rumänien und Spanien festgenommen werden, wie die Polizei mitteilt. Bei den ermittelten Tätern handle es sich nicht nur um Personen, die pädopornografisches Material konsumierten sondern auch um sogenannte "Hands-on"-Täter, also jene, die selber Kinder missbrauchen, heißt es weiter.

Die Polizeiermittlungen reichen den Angaben zufolge bis ins Jahr 2012 zurück. Damals erhielten die Schweizer Beamten Hinweise darauf, dass eine Person aus dem Kanton Aargau unter dem Pseudonym "Ninja Turtle" illegales pornografisches Material über die Plattform Gigatribe in den Umlauf brachte. Auf der Plattform können Daten anonym ausgetauscht werden.

Die Spuren führten zu einem 62-jährigen Deutschen, der noch im selben Jahr festgenommen und 2015 verurteilt wurde. "'Ninja Turtle' verschwand damit aber nicht vom Netz, sondern blieb als Profil für verdeckte Ermittlungen erhalten", schreiben die Ermittler. Demnach hatten sie die Idee, sich mithilfe des Profils des Deutschen als "Ninja Turtle" auf der Plattform einzuschleusen und so weitere Pädokriminelle zu enttarnen.

Die Täter wähnten sich "hinter ihren Pseudonymen in Sicherheit und vernetzen sich über alle Landes- und Kantonsgrenzen hinweg", schreiben die Ermittler über ihre Arbeit. Sie weisen darauf hin, dass der Kampf gegen Pädokriminalität "ressourcenintensiv" sei und eine enge Zusammenarbeit auf behördlicher Ebene, aber auch mit den Webseitenbetreibern erfordere.