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Ermittler rätselten 66 Jahre - Toter Junge aus Pappkarton identifiziert

Fast 66 Jahre ist es her, dass die Leiche eines Jungen in einem Pappkarton in Philadelphia entdeckt wurde. Der Fall stellte die Polizei damals vor ein Rätsel: Weder wusste man, wer der Junge war noch hatte man irgendeine Spur zum Mörder.

Jetzt steht dieser uralte ungelöste US-Kriminalfall vor der Aufklärung: Die Polizei habe das Kind identifiziert, meldeten die Sender CBS 3 und NBC 10 unter Berufung auf Polizeiquellen.

Mithilfe von DNA-Analysen seien Verwandte des bislang namenlosen Jungen ausfindig gemacht und auch eine Geburtsurkunde gefunden worden. Die Familie stamme aus der Umgebung Philadelphias im Bundesstaat Pennsylvania.

Obwohl so viele Jahre vergangen seien, könnte in diesem Cold-Case-Fall noch Mordanklage erhoben werden, hieß es weiter.

Die Leiche des unbekannten Jungen wurde am 25. Februar 1957 gefunden in diesem Karton gefunden

Foto: Public Domain

Die nackte, stark zerschundene Leiche des Kindes wurde am 25. Februar 1957 in einem Waldstück in Philadelphias Stadtteil Fox Chase gefunden. Der Junge, von dem man annimmt, dass er zwischen vier und sechs Jahre alt war, war in eine Decke gewickelt worden. Der Polizei zufolge war er unterernährt. Er war zu Tode geprügelt worden.

„Todesursache war stumpfe Gewalteinwirkung“, hatte ein inzwischen pensionierter Ermittler 2021 dem Sender CBS gesagt. Zudem sei das Opfer gewaschen worden und habe die Haare geschnitten bekommen.

Die Ermittlungen, die sich über Jahre zogen, brachten keinen Durchbruch. In der ganzen Stadt waren damals Blätter mit dem Gesicht des blonden Jungen verteilt worden, um die Bevölkerung um Mithilfe zu bitten. Das Kind und der Fall wurden bekannt als „The Boy in the Box“ (Der Junge im Karton) und „America’s Unknown Child“ (Amerikas unbekanntes Kind) – so steht es auch auf dem Grabstein des Jungen auf Philadelphias Ivy Hill-Friedhof.

Die Ermittler verfolgten und verwarfen Tausende von Hinweisen – etwa, dass es sich um einen ungarischen Flüchtling handelte oder um einen Jungen, der 1955 vor einem Supermarkt in Long Island entführt worden war. Sie untersuchten ein Paar reisende Schausteller und eine Familie, die ein nahe gelegenes Pflegeheim betrieb, schlossen sie jedoch als Verdächtige aus.

Eine Frau aus Ohio behauptete, ihre Mutter habe den Jungen 1954 von seinen leiblichen Eltern gekauft, ihn im Keller ihres Hauses in einem Vorort von Philadelphia gefangen gehalten und ihn in einem Wutanfall getötet. Die Behörden hielten sie für glaubwürdig, konnten ihre Geschichte aber nicht bestätigen – eine weitere Sackgasse.

2019 wurde die Überreste zuletzt exhumiert, um DNA-Proben zu nehmen, wie es weiter hieß. „Ich bin froh, dass ich den Namen des kleinen Jungen auf dem Grabstein sehen werde“, sagte eine Mitarbeiterin des auf Philadelphias Ivy Hill-Friedhofes.

Die Polizei wird sich noch heute öffentlich zu dem Fall äußern. „Wir rechnen damit, ein wichtiges Update zu diesem Fall geben zu können“, sagte Polizei-Inspektor Eric Gripp der Zeitung „Philadelphia Inquirer“. Details nannte er nicht.