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Erstmals Event in Dortmund: "Flaggschiff" Westfalenhalle soll MMA in Deutschland pushen

Erstmals Event in Dortmund "Flaggschiff" Westfalenhalle soll MMA in Deutschland pushen

Mixed Martial Arts boomt in Deutschland, massentauglich ist der Sport aber noch nicht. Mit der ersten MMA-Veranstaltung in der Dortmunder Westfalenhalle soll nun ein weiterer Meilenstein gesetzt werden.

Max Coga, Khalid Taha und Mert Özyildirim - in der deutschen Mixed-Martial-Arts-Szene sind die Käfigkämpfer bekannte Namen, beim Event der National Fighting Championship (NFC) am Samstag (23 Uhr/Sport1) sollen sie dafür sorgen, dass die Westfalenhalle in Dortmund voll wird.

Die NFC ist als Veranstalter in den letzten Jahren stetig gewachsen und hatte selbst in der Corona-Zeit Veranstaltungen - allerdings ohne Publikum - abgehalten. Mittlerweile verkauft die Promotion regelmäßig Hallen mit 2000 bis 3000 Zuschauern aus. Die Westfalenhalle soll nun zum "Meilenstein" für MMA Deutschland werden, wie Matchmaker Max Merten gegenüber ntv.de sagt. 5500 von 7000 Karten seien bereits verkauft.

"MMA findet nicht mehr in Hinterhöfen statt"

Noch sei MMA in Deutschland nicht massentauglich - "die Westfalenhalle ist aber für jeden ein Begriff. Damit wollen wir zeigen, dass der Sport nicht mehr in irgendwelchen Hinterhöfen stattfindet." Merten merke auch am Interesse von Medien und Sponsoren, dass die Austragungsstätte eine besondere Wirkung entfalte. Eine Veranstaltung dieser Größenordnung bringt jedoch logistisch neue Herausforderungen mit sich. "Der Cage wird aufgebaut wie immer, Licht und Ton ändern sich in so einer Halle natürlich." 14 Kämpfe stehen in Dortmund auf dem Programm, 10 bis 12 sind laut Merten eigentlich ausreichend. Die NFC will aber auf Nummer sicher gehen und reagieren können, sollten noch unvorhersehbare Dinge eintreten, wenn ein Kämpfer sich verletzt oder das Gewicht verpasst.

Der 35-Jährige ist selbst ehemaliger MMA-Kämpfer und sorgt in seiner Rolle bei der NFC dafür, wer gegen wen antritt. Der Druck sei dahingehend groß, dass es von seiner Arbeit abhänge, ob Leute sagen: Das will ich mir angucken. "Da spielen nicht nur sportliche Aspekte eine Rolle, es müssen auch Kämpfer sein, die zum Standort passen, die bei der Vermarktung helfen können. Sportliche Qualität und diesen Mainstream-Charakter zu verbinden, das ist oft schwierig."

Mit Khalid Taha konnte die NFC einen Kämpfer mit diesem Profil für sich gewinnen. Für den ehemaligen UFC-Kämpfer und gebürtigen Dortmunder wird sein Auftritt in der Westfalenhalle gegen den Brasilianer Giovanni da Silva Santos ein echtes Heimspiel. "Ich kann es kaum erwarten. Krasser als Dortmund geht gar nicht. Hier ist mein Zuhause. In den letzten Jahren habe ich immer im Ausland gekämpft. Jetzt bereite ich mich hier vor, trainiere hier und mache Gewicht. Das ist alles ungewohnt, aber im positiven Sinne."

Taha: "Die Fightcard steht für sich"

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Stehen im Main Event des Abends: Özyildirim und Coga.

(Foto: NFC)

Welche Auswirkungen das Event auf den Sport in Deutschland haben wird, das werde man erst danach sehen, so Taha. "Es wird eine krasse Show, die Deutschland so noch nicht gesehen hat", erklärt der 31-Jährige. "Die Fightcard steht da für sich. Bei keinem Kampf kannst du klar sagen, wer gewinnt. Das wird Lust auf mehr machen." Mit der Veranstaltung werde die NFC auch international auf sich aufmerksam machen.

In Deutschland ist der Veranstalter mittlerweile Marktführer und für viele MMA-Kämpfer attraktiv. "Von Event zu Event wird es einfacher. Kämpfer aus dem In- und Ausland melden sich bei uns", sagt Merten. Die NFC positioniert sich klar als Sprungbrett für Käfigkämpfer. Sollte der Anruf einer der großen Promotionen wie UFC, Bellator oder PFL kommen, legt die NFC den Kämpfern keine Steine in den Karriereweg, sondern nutzt die Geschichte für Eigenwerbung.

Jüngst war das beim Niederländer Jarno Errens der Fall. Der Federgewicht-Fighter war NFC-Champion, der Titel, den am Samstag Max Coga und Mert Özyildirim unter sich ausmachen. Errens hatte den Gürtel gegen Coga gewonnen, gegen Özyildirim aber wieder verloren. Seinen letzten Kampf in der NFC konnte der Niederländer wieder gewinnen, daraufhin kam ein Vertragsangebot von der UFC. "Das ist ein gutes Zeichen für uns. Auch die große UFC schaut auf unsere Kämpfer", so Merten. Diese Bühne möchte die NFC seinen Kämpfern auch weiterhin bieten. Die Westfalenhalle soll als "Flaggschiff" dienen, um in Zukunft weiterhin Events dieser Größenordnung zu stemmen.