Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

EU-Chefin zum Pipeline-Krimi in der Ostsee - Von der Leyen droht Nord-Stream-Saboteuren

Die EU-Chefin hat sich festgelegt: Die Lecks in den Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 sind durch einen gezielten Angriff entstanden.

Über die „Sabotage-Aktion“ habe sie mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (44) gesprochen, schrieb Ursula von der Leyen (63) am Dienstagabend auf Twitter.

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Twitter

Um mit Inhalten aus Twitter und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

▶︎ Den Saboteuren drohte sie: „Jede vorsätzliche Störung der aktiven europäischen Energieinfrastruktur ist inakzeptabel und wird zur stärkstmöglichen Reaktion führen.“

Es sei von größter Bedeutung, die Vorfälle jetzt zu untersuchen, um vollständige Klarheit über die Ereignisse und den Grund zu erhalten, so die EU-Chefin weiter.

Infografik / Karte: Lecks in Nord Stream

Auch Dänen-Ministerpräsidentin Frederiksen sagte am Dienstagabend, dass ihre Regierung die Pipeline-Lecks auf „vorsätzliche Handlungen“ zurückführe. Die klare Meinung der Behörden sei, dass es sich nicht um einen Unfall handele. Mögliche Verursacher nannte sie indes nicht.

Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen

Foto: RITZAU SCANPIX DENMARK/VIA REUTERS

Der dänische Energie- und Klimaminister Dan Jörgensen (47) sagte, die Löcher, durch die das Gas austritt, seien „zu groß“, um eine zufällige Ursache zu haben.

Die Leitungen von Nord Stream 1 und 2 sind derzeit zwar nicht in Betrieb, aber mit Gas gefüllt. Kopenhagen gehe davon aus, dass es noch „mindestens eine Woche“ dauern werde, bis das aus den Leitungen austretende Methan aufgebraucht sei, sagte Jörgensen.

Aus den Pipelines Nord Stream 1 und 2 von Russland nach Deutschland tritt seit Montag an drei Stellen in der Nähe von Bornholm Gas aus. Die dänische Marine veröffentlichte Aufnahmen, auf denen eine großflächige Blasenbildung an der Meeresoberfläche zu sehen ist.

Das Leck an der Pipeline Nord Stream 2 aus einem dänischen Kampfjet fotografiert, an der kaputten Stelle treten Blasen aus

Foto: RITZAU SCANPIX/via REUTERS

Mess-Stationen in Schweden und Dänemark haben einem Medienbericht zufolge vor dem Entstehen der Nord-Stream-Gaslecks kräftige Detonationen unter Wasser verzeichnet. Es bestehe kein Zweifel daran, dass es sich um Sprengungen oder Explosionen handele, sagte der Seismologe Björn Lund dem schwedischen Rundfunksender SVT.

Auch die Nato befasst sich mit der Lage. „Das ist etwas, das wir sehr genau beobachten“, sagte Bündnis-Chef Jens Stoltenberg (63). Man sei in engem Kontakt mit den Nato-Alliierten sowie Schweden, das Mitglied der Allianz werden will.

An den Energiemärkten sorgte der Vorfall für Verunsicherung. Der Preis für europäisches Erdgas ist deutlich gestiegen und hat die Marke von 200 Euro überschritten. Am späten Dienstagnachmittag stieg der Terminkontrakt TTF für niederländisches Erdgas bis auf rund 207 Euro je Megawattstunde. Das waren etwa 19 Prozent mehr als am Vortag.