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EU-Kommission prüft Einzelhandel: Viele Online-Shops nutzen manipulative Taktiken

EU-Kommission prüft Einzelhandel Viele Online-Shops nutzen manipulative Taktiken

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148 von 399 untersuchten Websites nutzten mindestens eine manipulative Taktik.

(Foto: picture alliance / Photoshot)

Falsche Countdowns, verborgene Informationen und Drängen zum Kauf: Immer wieder nutzen Online-Shops derlei Mittel, um Kunden zu manipulieren. Eine Kontrolle der EU-Kommission ergibt, dass sich fast 40 Prozent der Websites verbotener Praktiken bedienen.

Viele Online-Shops versuchen der EU-Kommission zufolge, Verbraucherinnen und Verbraucher mit verbotenen Mitteln zu manipulieren und beispielsweise zu Kaufentscheidungen zu drängen. Eine Kontrolle der Brüsseler Behörde sowie der zuständigen Behörden von 25 europäischen Ländern habe ergeben, dass 148 von 399 untersuchten Websites mindestens eine manipulative Taktik nutzten, teilte die EU-Kommission mit.

Kontrolliert wurden im vergangenen Jahr Einzelhändler, etwa im Textil- oder Elektro-Bereich. Demnach wurden die Online-Shops vor allem auf drei manipulative Methoden untersucht: verborgene Informationen, das Drängen zu Käufen oder Abonnements sowie Countdown-Zähler, die falsche Fristen für den Kauf bestimmter Produkte angeben.

Laut Untersuchung verwendeten 42 Websites falsche Countdown-Zähler, 54 drängten die Verbraucher durch visuelle Gestaltung oder sprachliche Mittel zu bestimmten Entscheidungen - von Abonnements bis hin zu teureren Produkten oder Lieferoptionen. Zudem hätten 70 Online-Shops wichtige Informationen versteckt oder schlecht erkennbar gemacht. Dazu gehörten etwa Angaben zu Lieferkosten, zur Produktzusammensetzung oder zu einer billigeren Alternative.

"Die Kontrolle hat ergeben, dass sich fast 40 Prozent der Online-Shopping-Sites manipulativer Praktiken bedienen", sagte EU-Justizkommissar Didier Reynders. "Dieses Verhalten ist eindeutig unrecht und verstößt gegen die Verbraucherschutzregeln." Er fordere die nationalen Behörden dazu auf, gegen die Praktiken vorzugehen. Bereits heute gebe es verbindliche Instrumente dazu. Parallel dazu überprüfe die Kommission alle Verbraucherschutzvorschriften, um sicherzustellen, dass diese an das digitale Zeitalter angepasst seien.