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Euphorie an der Wall Street: Meta-Feuerwerk befeuert Tech-Rally

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(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Glänzende Geschäftszahlen beim Facebook-Konzern Meta und das gedrosselte Zinserhöhungstempo der US-Notenbank sorgen an der Wall Street für einen Ansturm auf Tech-Aktien. Leidtragender der Euphorie ist der Dow Jones.

Gute Zahlen und ein überzeugender Ausblick des Facebook-Mutterkonzerns Meta haben die Erholungsrally der Tech-Werte in den USA nochmals beschleunigt. Während die Meta-Aktien in der Spitze um mehr als ein Viertel nach oben schnellten, weitete der technologiewertelastige Nasdaq 100 seine Gewinne zeitweise auf mehr als vier Prozent aus. Er knüpfte damit an deutliche Kursgewinne vom Vortag infolge des US-Zinsentscheids an. Vor den Resultaten, die nach Börsenschluss von den Branchengrößen Amazon, Alphabet und Apple erwartet wurden, ließen die Anleger im Verlauf auch nicht groß locker. Am Ende kam der Nasdaq 100 Index mit 12 803,14 Zählern auf ein stattliches Plus von 3,56 Prozent. Erstmals seit August schaffte es das technologielastige Kursbarometer wieder über der Marke von 12.800 Punkten.

Das Interesse der Anleger an Standardwerten litt unter der Tech-Euphorie: Der Leitindex Dow Jones Industrial sank sogar leicht um 0,11 Prozent auf 34.053,94 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 kam immerhin auf einen Anstieg um 1,47 Prozent auf 4179,76 Zähler. Auch für ihn reichte es für den höchsten Stand seit August. Nach einer trägen ersten Wochenhälfte hatten die geldpolitischen Signale der US-Notenbank Fed den 2022 wegen stark gestiegener Zinsen besonders gebeutelten Tech-Werten am Vortag viel frischen Schwung verliehen. Der Nasdaq 100 kommt im noch jungen Börsenjahr bereits auf ein Plus von rund 17 Prozent, während der Dow zeitgleich nur 2,7 Prozent gewonnen hat.

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Die Fed hatte zur Wochenmitte ihr Zinserhöhungstempo erneut verlangsamt. Entscheidend waren aber die Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell. Der stellte zur Eindämmung der hohen Inflation zwar weitere Zinsanhebungen in Aussicht, weckte aber auch den Eindruck, dass die Straffung der Geldpolitik bald abgeschlossen sein dürfte. An der Nasdaq-Börse galten aber jetzt die positiv aufgenommenen Signale von Meta als entscheidender Kurstreiber. Der Facebook-Mutterkonzern schnitt im vergangenen Quartal trotz eines erneuten Umsatzrückgangs besser ab als erwartet. Außerdem stellte Facebook-Gründer und Meta-Chef Mark Zuckerberg weitere Kostensenkungen in Aussicht.

Während Meta auf einen Kurssprung von 23 Prozent kam, konnten im Nasdaq 100 die Aktien von Align Technology dies mit mehr als 27 Prozent Plus sogar in den Schatten stellen. Auch der Hersteller von Schienen zur Korrektur von Zahn-Fehlstellungen übertraf die Erwartungen.

Im Dow vorne stand aus dem Tech-Sektor Microsoft mit einem Kursplus von 4,7 Prozent. Die Stärke der dort enthaltenen Tech-Werte reichte jedoch nicht aus, um den Leitindex zu stützen, denn auf der anderen Seite gab es das Gewicht sinkender Aktien zum Beispiel aus dem Gesundheitssektor. Ein mit Enttäuschung aufgenommener Geschäftsausblick des Pharmakonzerns Merck & Co ließ dessen Aktien um 3,3 Prozent abrutschen.

Vor den nach Börsenschluss erwarteten Quartalsberichten, die darüber mitentscheiden dürften, ob die Sektorrally weitergehen kann, gehörten auch Apple, Amazon und Alphabet zu den großen Kursgewinnern der Tech-Branche. Die Titel der drei Giganten zogen zwischen 3,7 und 7,4 Prozent an. Abseits der Tech-Werte legten die Aktien des Post-Konkurrenzen Fedex um 6,1 Prozent zu.

Im Mittelpunkt standen auch Zinsentscheide in Europa, wo sich die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Zinserhöhungszyklus' auch mehrt. Der Euro wurde davon mit zuletzt gezahlten 1,0911 US-Dollar unter Druck gesetzt. Die EZB hatte den Referenzkurs noch höher auf 1,0988 (Mittwoch: 1,0894) Dollar festgesetzt.