Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Ex-SPD-Bundestagsabgeordneter - Florian Post tritt in CSU ein

München – Der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Florian Post ist in die CSU eingetreten. Nach seinem Austritt aus der SPD sei die CSU für ihn „die richtige Antwort“, sagte Post der „Süddeutschen Zeitung“. „Ich war ja schon immer dem bürgerlichen Lager zuzuordnen.“

Aus der SPD-Spitze in Bayern hieß es am Dienstag, der Parteiwechsel sei nicht überraschend gekommen. „Post für Söder - das überrascht mich nicht“, sagte auch SPD-Landeschef Florian von Brunn auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Auf BILD-Anfrage begründet Post seinen Eintritt damit, dass die CSU ist inzwischen die Partei für die Leute sei, „die die SPD vergessen hat: Menschen, die früh aufstehen, versuchen, mit Arbeit über die Runden zu kommen und im Jahr noch einen preiswerten Urlaub bezahlen und sich ein Familienauto leisten zu können.“

Und weiter: „Die SPD kümmert sich um Gendersternchen in Amtsbroschüren, Dieselfahrverbote – und erhöht den kleinen Gewerbetreibenden die Parkgebühren um ein Zig-faches. In München zeigt es sich wie unter einem Brennglas: Die SPD, die hier einst stolz über Jahrzehnte den Oberbürgermeister stellte, schmiert bei Stadtratswahlen ab, ist nur noch drittstärkste Kraft.“

► Post war erst im August aus der SPD ausgeschieden. Für die Sozialdemokraten hatte der 41-Jährige acht Jahre, von 2013 bis 2021, ein Bundestagsmandat inne. Dabei war er unter anderem durch scharfe Kritik am heutigen Kanzler Olaf Scholz und der früheren Partei- und Fraktionschefin Andrea Nahles aufgefallen. Auch innerhalb des Landesverbandes Bayern war Post immer wieder durch teils harsche und heftige Kritik in der Öffentlichkeit an Parteifreunden aufgefallen.

Nachdem es vor der vergangenen Bundestagswahl internen Streit bei der Listenaufstellung gegeben hatte, brach Post mit seiner bisherigen Partei. Sebastian Roloff setzte sich bei der Aufstellung der SPD-Landesliste gegen Post durch.

In seinem Austrittsschreiben hatte Post beklagt, die SPD in München setze sich nicht mehr für Handwerker, Gewerbetreibende und Gastronomen ein, sondern versuche, „kleinsten Minderheiten nachzueifern“.

Er spottete über die Idee, Gender-Beauftragte in Kitas zu etablieren, SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert warf er Opportunismus vor und kritisierte SPD-Steuerpläne als „linke Ideologie“. Die SPD sei „für Menschen mit gewöhnlichen Alltagssorgen keine wählbare Partei mehr“, schrieb Post weiter.

Es gebe eine zunehmende Entfremdung zwischen „der heutigen Funktionärsschicht einerseits und der Mehrheit der Mitglieder, den noch verbliebenen Stammwählern und den massenhaft abgesprungenen Ex-Wählern“.