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Fast 180 000 Euro Staatshilfen abgezockt? - Der Corona-Coup der blonden Maklerin

Leipzig – Für viele Selbstständige war die Corona-Pandemie existenzbedrohend, für andere offenbar eine Möglichkeit, um mit Nothilfen der Aufbaubanken ungeniert Kasse zu machen.

Am Landgericht wird jetzt ein mutmaßlicher Leipziger Betrugsfall verhandelt. Angeklagt ist Immobilienmaklerin Claudia S. (42), die mit zwei Firmen im Jahr 2020 insgesamt knapp 180 000 Euro ergaunert haben soll, indem sie offenbar u. a. bei der Angabe der laufenden Betriebskosten schummelte.

„Mit falschen Angaben beantragte sie insgesamt siebenmal Zuschüsse zur Milderung pandemiebedingter Ausfälle“, so der Staatsanwalt. Zunächst machte S. 37 000 Euro, dann mehrere Male 9000 Euro geltend, schließlich forderte sie zwei mal 50 000 Euro.

Die Sächsische Aufbaubank überwies jeweils binnen weniger Tage die geforderten Hilfen – insgesamt 176 200 Euro innerhalb von zwölf Wochen.

Über ihren Anwalt verteidigte sich S. am Donnerstag: Ihre Unternehmen seien „vor der Pandemie gesund“ gewesen.

Aufgeflogen war der mutmaßliche Betrug erst durch ein anderes Strafverfahren wegen Betruges gegen Claudia S. in Niedersachsen. Bei der Einziehung von Vermögenswerten waren den dortigen Behörden die hohen Geldsummen auf ihren Konten aufgefallen.

Eine als Zeugin geladene Sachbearbeiterin der SAB erklärte, weshalb die Abzocke zunächst funktionieren konnte. Die Corona-Hilfen seien in der Hochphase der Pandemie ein Massengeschäft gewesen, man habe lediglich die „bürokratische Mindestprüfung“ durchführen können. Aktuell sei die SAB jedoch dabei, die gezahlten Hilfen zu überprüfen.

Inzwischen hat allein die Staatsanwaltschaft Leipzig 14-mal Anklage in derartigen Fällen erhoben.