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"Fast ein Luxusgut": Kaffeepreise ziehen in der EU mächtig an

Die Kaffeepreise in der EU sind im August 2022 durchschnittlich um 16,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen.

Die Kaffeepreise in der EU sind im August 2022 durchschnittlich um 16,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen.

(Foto: picture alliance / AA)

Kurz einen Flat White an der Ecke holen, ist vor allem in Finnland ein teures Vergnügen geworden. Da zog der Kaffeepreis um mehr als 40 Prozent an. Aber auch Zucker und Milch verteuerte sich in einigen EU-Staaten immens. Die Deutschen greifen bei dem Wachmacher trotzdem kräftig zu.

Den Tag mit einer Tasse Kaffee zu beginnen, ist für Europäer deutlich teurer geworden. Die Kaffeepreise in der Europäischen Union stiegen im August um durchschnittlich 16,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat nun bekanntgab. "Die jüngsten Preiserhöhungen könnten dieses morgendliche Grundnahrungsmittel fast zu einem Luxusgut machen", hieß es.

Wer seinen Kaffee nicht gern schwarz trinkt, muss noch mehr Faktoren beachten, denn frische Vollmilch - etwa für Flat White, Cappuccino oder Latte Macchiato - verteuerte sich um 24,3 Prozent. Noch größer ist der Preisaufschlag für Zucker, den viele Kaffeetrinker hinzufügen: Er kostete 33,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Finnland und Litauen verzeichneten mit 43,6 Prozent beziehungsweise 39,9 Prozent die stärksten Preiserhöhungen bei Kaffee, gefolgt von Schweden und Estland. Polen wiederum meldete einen mehr als doppelt so hohen Zuckerpreis. Vollmilch verteuerte sich insbesondere in Ungarn (+51,7 Prozent), Litauen (+46,8) und Kroatien (+43,5) stark. Fettarme Milch kostete etwa in Deutschland 33,6 Prozent mehr als im August 2021.

Der Kaffeedurst in Deutschland ist zuletzt trotz der höheren Preise gestiegen: Einer Studie des Deutschen Kaffeeverbandes zufolge konsumierten Kaffeetrinker im zweiten Quartal pro Kopf und pro Tag durchschnittlich 3,8 Tassen. Das sind fünf Prozent mehr als im Gesamtjahr 2021 und plus neun Prozent im Vergleich zum Vorpandemiejahr 2019.

"Zu der positiven Entwicklung trägt vor allem der sprunghaft gestiegene Konsum außerhalb der eigenen vier Wände bei", hieß es dazu. "Während der Coronapandemie stieg der Konsum aufgrund von Homeoffice", erklärte Hauptgeschäftsführer Holger Preibisch diese Entwicklung. "Nach der Pandemie steigt der Konsum, da nun alle draußen ihren Kaffee mit Freunden oder Bekannten genießen."