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Fläche sogar größer geworden: Es tritt doch noch Gas aus Nord Stream 2 aus

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Dieses Foto vom 28. September zeigt das Nord-Stream-2-Gasleck in der schwedischen Wirtschaftszone.

(Foto: picture alliance / abaca)

Am Wochenende kommen aus Dänemark zunächst gute Nachrichten: Es dringt kein Gas mehr aus den vier Lecks in den Pipelines Nord Stream 1 und 2 aus. Doch diese Einschätzung war offensichtlich falsch. Die schwedische Küstenwache macht zu Wochenbeginn eine andere Beobachtung.

Der Austritt von Gas an den beschädigten Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee ist anders als erwartet noch nicht vollständig versiegt. Wie die schwedische Küstenwache mitteilte, hatte sich an der kleineren der beiden Austrittsstellen in der Wirtschaftszone des Landes die Fläche, an der Gas aus dem Wasser tritt, sogar vergrößert. Sie betrug demnach etwa 30 Meter, nachdem die Küstenwache am Wochenende einen Durchmesser von 15 Meter gemeldet hatte. Es handelt sich um ein Leck an der Pipeline Nord Stream 2. Die zunächst größere Austrittsstelle an der Nord-Stream-1-Pipeline sei hingegen nicht mehr an der Wasseroberfläche zu erkennen.

Erst am Wochenende hatten dänische Behörden mitgeteilt, an den beiden Stellen innerhalb ihrer Wirtschaftszone trete wohl kein Gas mehr aus. Man sei vom Betreiber, der Nord Stream AG, informiert worden, dass sich auch bei Nord Stream 1 mittlerweile der Druck in der Pipeline stabilisiert habe. Das deute darauf hin, dass kein Gas mehr austrete. Den gleichen Stand hatten die Dänen am Samstag bereits zu Nord Stream 2 mitgeteilt.

Auch der russische Staatskonzern Gazprom bestätigte, dass sich der Druck in den Leitungen der beiden Pipelines mittlerweile stabilisiert habe. Sicherheitshalber werde dennoch Gas aus der intakten Röhre von Nord Stream 2 abgepumpt, um bessere Voraussetzung für die Überprüfung der Pipeline zu schaffen. Die Leitungen sind zwar nicht in Betrieb, aber aus technischen Gründen mit Gas gefüllt.

Zuvor waren aus den insgesamt vier Lecks an den beiden Pipelines - zwei davon in schwedischen, zwei in dänischen Gewässern - tagelang ununterbrochen große Mengen Gas ausgetreten. Viele Staaten gehen von Sabotage aus. Mindestens zwei Explosionen hätten sich unter Wasser ereignet, teilten Dänemark und Schweden im Laufe der Woche mit. Seismologische Institute hätten eine Stärke von 2,3 und 2,1 gemessen, was "vermutlich einer Sprengladung von mehreren hundert Kilogramm" entspreche.

Deutschland, Dänemark und Schweden kündeten eine gemeinsame Untersuchung an. Russland bestreitet, hinter den Explosionen zu stecken. Präsident Wladimir Putin machte den Westen dafür verantwortlich und sprach seinerseits von "Sabotage".