Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Florida wappnet sich für Jahrhundertsturm - Countdown zu einer Hurrikan-Katastrophe!

2,5 Millionen Menschen waren in Florida auf der Flucht, als sich Wirbelsturm „Ian“ der Westküste des US-Bundesstaates näherte. Der Hurrikan intensivierte sich dabei weiter.

Der Sturm hatte Dienstag beim Überqueren des westlichen Teils von Kuba bereits schwere Verwüstungen angerichtet: Eine Million Menschen waren dort ohne Strom, in der Hauptstadt Havanna wurden Häuser abgedeckt und Strommasten umgeknickt.

In Kuba richtete Sturm „Ian“ bereits schwere Schäden an

Foto: Ramon Espinosa/AP

Beim Vorbeizug an der Inselkette „Florida Keys“ kam es ebenfalls zu ersten Überflutungen, als vom heulenden Wind aufgepeitschte Wassermassen gegen die Küste gedrückt wurden.

Aber: Der „Ground Zero“ für das drohende Sturmdesaster dürfte der Großraum Tampa werden. Laut Prognosen des „National Hurrikan Centers“ (NHC) soll der Sturm am Mittwoch südlich der Tampa Bay und nördlich von Cape Coral – wo Ex-Schlagerstar Michael Wendler (50) und seine Frau Laura (22) leben – an Land röhren.

Hier wird angepackt: Einwohner und Angestellte der US-Stadt Clermont (Florida) beim Befüllen von Sandsäcken

Foto: Rich Pope/AP

Mit erwarteten Windstärken von fast 200 Stundenkilometern werden schwere Sturmschäden und weitverbreitete Stromausfälle befürchtet. Die größte Gefahr droht jedoch durch die Sturmflut, die mit einer Höhe von drei Metern vorhergesagt wurde.

In Tampa (Florida) soll der Sturm besonders heftig zuschlagen, zwei Männern vernageln eine Filiale der Supermarkt-Kette „7 Eleven“

Foto: Phelan M. Ebenhack/AP

Besonders anfällig ist laut Experten die Bucht „Tampa Bay“, in der der Fluteffekt verstärkt wird. Zusätzlich fällt der Aufprall des Monster-Hurrikans mit der sogenannten „King Tide“ zusammen, wo es auch unter normalen Umständen höhere Flutpegel gibt.

Die Besitzer dieser Geschäfte in Gulfport (Florida) haben ihre mit humoristischen Sprüchen versehen, etwa: „Kein Eis für Ian“

Foto: Martha Asencio-Rhine/AP

Einwohner in Tampa sprechen bereits von einem „Jahrhundertsturm“, da die Metropole zum letzten Mal im Jahr 1921 von einem Wirbelsturm direkt getroffen worden war.

Die Bewohner dieses Hauses in St. Pete Beach (Florida) sichern ihre Garage mit Sandsäcken

Foto: RICARDO ARDUENGO/AFP

Florida-Gouverneur Ron DeSantis (44) warnte vor „katastrophalen Überschwemmungen“ durch den „historischen Sturm“, als er an die Einwohner von Florida appellierte, sich in Sicherheit zu bringen. Millionen Menschen waren unterwegs landeinwärts, viele der völlig verstopften Autobahnen wurden zum Parkplatz.

Florida-Gouverneur Ron DeSantis (44) werden Ambitionen auf das Weiße Haus nachgesagt

Foto: Alicia Devine/AP

7000 Soldaten der Nationalgarde wurden vorab mobilisiert, in allen Landkreisen des (sonstigen) „Sonnenscheinstaates“ bereits der Notstand ausgerufen.

Der internationale Flughafen in Tampa war Dienstag, 17 Uhr (Ortszeit) geschlossen worden. BILD landete mit einer der letzten Maschinen.

BILD-Reporter Herbert Bauernebel am Dienstag in der Stadt Holmes Beach (Florida)

Foto: BILD

Einige Bewohner in den roten Flutzonen wollen jedoch bleiben, trotz Anordnungen zur Evakuierung: „Ich werde entweder überleben oder ertrinken“, postete eine Frau, die noch dazu in einem Keller-Apartment lebt, trotzig auf „Social Media“. In von der Flut bedrohten Bezirken tönten die Alarmsirenen.

Am Holmes Beach macht Theresa Yassa noch schnell einen Spaziergang am Strand, vor dem Eintreffen des Sturmes. Sie hat sich ebenfalls entschieden, zu bleiben, obwohl sich ihr Haus in einer Evakuierungszone befindet.

„Ich fühle mich da halbwegs sicher, aber es ist schon ein wenig mulmig, wenn die Nachbarn ihre Sachen packen und die Flucht ergreifen“, sagt sie zu BILD, während der erste Nieselregen auf ihren Schirm tropft. Sie wollte vor allem nicht weg wegen ihrer Haustiere, eine Katze und zwei Hunde.

Theresa Yassa will in ihrem Haus bleiben, obwohl es in der Evakuierungszone liegt

Foto: BILD/Tobias Everke

Sie hat Hurrikans bereits erlebt und sagt: „Das kann schon recht furchteinflößend sein!“ Aber sie hofft, dass alles gut geht diesmal.

Auch im Landesinneren werden Verwüstungen erwartet: Für einige Urlauber im Mega-Vergnügungspark „Disney World“ wurden bereits die Hotelreservierungen storniert. Mittwoch und Donnerstag soll der Park geschlossen bleiben.

Auch in Miami, fernab der Sturmbahn, sorgten äußere Regenbänder des Wirbelsturmes für sintflutartigen Regen. Teile des Ausgeh-Bezirkes Brickell standen unter Wasser.

Vielerorts sind die Supermarkt-Regale leergefegt – wie hier in Tampa

Foto: SHANNON STAPLETON/REUTERS

Nach fast panischen Hamsterkäufen blieben Regale in Supermärkten in Südflorida leer. Geschäftsbesitzer und Hauseigentümer nagelten ihre Fassaden mit Sperrholzplatten zu und errichteten Barrieren aus Sandsäcken. Einwohner füllten an Tankstellen Benzinkanister, da auch die Benzinversorgung zum Erliegen kommen dürfte.

Florida wappnet sich vor der Naturgewalt, so gut es eben geht … Jetzt bricht der Sturm herein.