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„Flüchtlinge haben mich gerettet“ - Dieses Schullandheim stand schon vor der Pleite

Arnstadt (Thüringen) – Für Jens Hertwig (47) war es eine glückliche Fügung des Schicksals. Flüchtlinge haben ihn und sein Schullandheim gerettet!

Seit Dezember 2022 beherbergt er in Geraberg vier Familien mit insgesamt 30 Menschen aus der Ukraine. Zuvor waren sie in der Ilmsporthalle untergebracht.

Der Kreis wusste auf Dauer nicht wohin mit ihnen. Hertwig: „Ich wollte nicht, dass sie in Zelten landen und bei mir stehen die Betten leer.“

Der Heimleiter und Swetlana (18) beim Kochen in der Projektküche

Foto: Jacob Schröter

Vom Kreis gibt es jetzt rund 100 000 Euro für die Unterbringung. Gewinn macht Hertwig damit nicht, aber man komme über den Winter: „Zudem sind wir gemeinnützig, können uns gar keine goldene Nase verdienen.“

Vor dem Einzug der Flüchtlinge drohte schon die Pleite. Trotz der Corona-Einschränkungen bis März hatte der Verein zwar gut gewirtschaftet, jedoch blieben ab November die Buchungen aus. Hertwig: „Wir wären irgendwann zahlungsunfähig gewesen.“

Jetzt will er das Beste aus der Situation machen, auch die Chancen des Schullandheims als Bildungseinrichtung nutzen.

Die Zimmer der Flüchtlingsfamilien sind spartanisch eingerichtet

Foto: Jacob Schröter

Aber: Die Kommunikation zwischen den Flüchtlingen und den sieben Heim-Mitarbeitern gestaltet sich schwierig. Nur eine Familie spricht englisch, keiner deutsch: „Da hilft nur der Google-Übersetzer.“

Bis Ende März verbleiben die Familien im Schullandheim. Währenddessen suchen sie nach eigenen Wohnungen, versuchen sich hier in Thüringen eine Existenz aufzubauen.

Im Gemeinschaftsraum, „Disko“ genannt, treffen sich die Familien in ihrer Freizeit

Foto: Jacob Schröter