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Förderzusage wird nicht zurückgenommen

Man merkte es Bürgermeister Fridolin Zehner (CSU) überdeutlich an, dass ihm wenige Stunden vor der Sitzung des Gemeinderates ein zentnerschwerer Stein vom Herzen gefallen war. Auf der Tagesordnung stand die der Punkt „ Generalsanierung der Mehrzweckhalle und Umnutzung zum Bürgerzentrum; erwarteter Widerruf der Fördermittel aus der Dorferneuerungsrichtlinie“.

Mit diesem Punkt wäre eine längere Diskussion zu erwarten gewesen. Doch der Bürgermeister konnte ihn als erledigt von der Tagesordnung nehmen.

200.000 Euro in Aussicht gestellt

Das Amt für ländliche Entwicklung Würzburg hatte der Gemeinde am 12. Juli dieses Jahres 200.000 Euro Fördermittel für die Sanierung der Mehrzweckhalle genehmigt. Das Architekturbüro Pollach war bereits 2019 und 2020 mit Arbeiten betraut worden.

Allerdings gilt die Regel, dass mit Arbeiten erst begonnen werden darf, wenn die Förderanträge genehmigt sind. Sonst gibt es kein Geld. In der Sitzungsvorlage für den Gemeinderat heißt es, dass die Verwaltung der Verwaltungsgemeinschaft in den letzten drei Monaten versucht habe, diesen Sachverhalt mit dem Amt für ländliche Entwicklung abzuklären.

Ende November kam der Bescheid

Am 29. November sei dann die befürchtete E-Mail aus Würzburg gekommen, in der es heißt: „Im Ergebnis liegt ein förderschädlicher vorzeitiger Maßnahmenbeginn vor. Es wird deshalb in Kürze ein Widerrufsbescheid erlassen“. Der Bescheid kam bisher nicht und damit keine Begründung für einen Widerruf, so der Bürgermeister.

Kämmerer Michael Weigand holte alte Gerichtsurteile mit ähnlichen Fällen ans Tageslicht, so Fridolin Zehner . Telefongespräche und E-Mails gingen zwischen Würzburg und Rannungen beziehungsweise der Verwaltungsgemeinschaft in Maßbach hin und her. Schließlich sah man in Würzburg ein, dass es sich hier um keinen vorzeitigen Beginn von Arbeiten handelt, der „förderschädlich“ ist, freute sich Zehner.

Antwort kam fünf vor zwölf

Diese Erkenntnis drang erst am Dienstagnachmittag, kurz vor der Sitzung, bis zur Verwaltungsgemeinschaft in Maßbach und ins Rannunger Rathaus durch. Damit war auch keine Abstimmung mehr darüber nötig, ob die Generalsanierung der Halle samt Umnutzung auch ohne die Förderung durch das Amt für ländliche Entwicklung durchgeführt werden soll.

Ohne diese Summe wären Eigenmittel der Gemeinde in Höhe von 2,217 Millionen Euro nötig gewesen. Die Gesamtkosten für die Halle betragen nach einer Berechnung des Architekturbüros Pollach vom 14. Februar 2022 insgesamt 3,953 Millionen Euro .

Offenbar hatte es wegen dieses Tagesordnungspunktes vorab Diskussionen gegeben, denn Zehner meinte: „Die ganze viele Aufregung ist hinfällig. Jetzt ist doch wieder alles im Rahmen. Ich hoffe, dass die Mehrheit des Gemeinderates jetzt bei den Vergaben zustimmt“. Besonders dankte er Kämmerer Michael Weigand . Dieser habe Gerichtsurteile ausgegraben, „dass Zusagen zu halten sind“ und damit das Amt für ländliche Entwicklung überzeugt.

Fünf Aufträge vergeben

Der Gemeinderat vergab fünf Gewerke für die Hallen-Sanierung. Eingeplant waren dafür insgesamt 573.000 Euro . Die Mehrkosten betragen 75.000 Euro oder 13,1 Prozent. Die Rohbauarbeiten wurden für 320.477 Euro an eine Maßbacher Firma vergeben, das sind 13.716 Euro mehr als geplant. Das höchste Angebot lag bei 490.000 Euro . Sieben von 20 Firmen, die zur Abgabe von Angeboten aufgefordert worden waren, beteiligten sich. Sieben Gemeinderäte stimmten für diese Vergabe, zwei dagegen.

Rund 60.000 Euro günstiger

Demontage- und Abbrucharbeiten wurden für 95.694 Euro an eine Bad Kissinger Firma vergeben. Ihr Angebot ist um 60.585 Euro günstiger als vorgesehen. Gerüstbauarbeiten erledigt eine Firma aus Eisingen. Sie bekam den Zuschlag für 19.851 Euro , das sind 7983 Euro weniger als eingeplant.

Nur drei von 21 angeschriebenen Firmen zeigten Interesse an den Dachdeckerarbeiten. Eine Schweinfurter Firma bekam den Zuschlag für 356.226 Euro , 79.179 Euro mehr als geplant. Den Zuschlag für die Alu-Metallbau-Fensteranlagen bekam ein Unternehmen aus Hofheim für 182.680 Euro , das sind 63.452 Euro mehr als geplant. Jeweils zwei Gemeinderäte stimmten dagegen.