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Frankfurt will Musiker nicht: Roger Waters sieht Schikane am Werk

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In diesem Jahr hat Waters fünf Konzerte in Deutschland geplant. Doch in allen Städten gibt es Proteste.

(Foto: dpa)

Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters sieht sich offenbar als Märtyrer. "Ich kämpfe für all unsere Menschenrechte", sagt der Sänger, der wegen Antisemitismus in der Kritik steht. Frankfurt möchte den Sänger daher nicht bei sich auftreten lassen - doch der will sich wehren.

Nach dem Streit um sein geplantes Konzert in Frankfurt wirft der wegen Antisemitismusvorwürfen umstrittene Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters der Stadt einen Angriff auf die Kunstfreiheit vor. "Politiker haben kein Recht, Künstler und ihre Fans mit Auftrittsverboten einzuschüchtern und zu schikanieren", sagte der Sänger in London.

Auf Betreiben des Frankfurter Magistrats und des Landes Hessen hatte die Messegesellschaft dem Konzertveranstalter des 79-Jährigen für dessen Auftritt am 28. Mai ein Kündigungsschreiben zustellen lassen. Waters bekräftigte seine Absicht, seinen Auftritt notfalls per einstweiliger Verfügung durchzusetzen. "Ich kämpfe für all unsere Menschenrechte, einschließlich des Rechts auf Redefreiheit. We are on the road to Frankfurt. Frankfurt, wir kommen!", erklärte der Sänger.

Die Entscheidung der Stadt München nannte er "eine gute Nachricht für die Meinungsfreiheit in Deutschland." Der dortige Stadtrat hatte vor rund einer Woche beschlossen, das Konzert des 79-Jährigen am 21. Mai in der Olympiahalle nicht zu verbieten - allerdings zähneknirschend. Eine außerordentliche Kündigung des Vertrags sei aus rechtlichen Gründen nicht möglich, so die Begründung. "Ich will ihn hier nicht haben und wir müssen es jetzt ertragen", meinte Oberbürgermeister Dieter Reiter von der SPD dazu.

Für diese Entscheidung war die Stadt kritisiert worden, unter anderem vom Botschafter Israels in Deutschland, Ron Prosor. Er verwies auch darauf, dass Waters bei Konzerten einen Ballon in Schweineform hatte aufsteigen lassen, auf dem ein Davidstern zu sehen war. "Wer einen Davidstern auf ein Schwein malt & es erschießt, ist Antisemit", schrieb er auf Twitter. "Die Veranstalter sollten die Konzerte dieses Menschenfeindes absagen."

Waters: USA sind "Hauptaggressor" in der Ukraine

Waters wird nicht nur unverhohlener Antisemitismus vorgeworfen. Auch mit Stellungnahmen zum Ukraine-Krieg sorgte der Musiker in jüngster Zeit wiederholt für Wirbel. Zuletzt gab er der "Berliner Zeitung" ein ausführliches Interview, dessen englische Übersetzung er auch auf seiner Webseite veröffentlichte. Darin warf er etwa die Frage auf, ob Russlands Präsident Wladimir Putin "ein größerer Gangster" als sein US-amerikanischer Amtskollege Joe Biden sei. Anders als die USA habe Putin schließlich nicht Vietnam oder den Irak überfallen.

Waters sprach von einem "Stellvertreterkrieg" in der Ukraine, nannte die USA den "Hauptaggressor" und sprach von einer "Gehirnwäsche", der der gesamte Westen unterzogen werde. Die Waffenlieferungen an die Ukraine dienten dabei vor allem dem Profit der Rüstungsindustrie.