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Friedensnobelpreis geht an Menschenrechtler aus Belarus, Russland und der Ukraine

Friedensnobelpreis-Medaille

Friedensnobelpreis-Medaille

Foto: Odd Andersen / AFP

Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an den belarussischen Menschenrechtaktivisten Ales Bjaljatski sowie die russische Menschenrechtsorganisation Memorial und das ukrainische Center for Civil Liberties. Das teilte das Nobelkomitee am Freitag in Oslo mit.

Die Preisträger »haben sich in herausragender Weise für die Dokumentation von Kriegsverbrechen, Menschenrechtsverletzungen und Machtmissbrauch eingesetzt«, teilte das Nobelkomitee am Freitag in Oslo mit. »Gemeinsam zeigen sie die Bedeutung der Zivilgesellschaft für Frieden und Demokratie.«

Insgesamt waren in diesem Jahr 251 Kandidatinnen und Kandidaten sowie 92 Organisationen für den Friedensnobelpreis nominiert worden. Die Namen der Nominierten werden traditionell 50 Jahre lang geheim gehalten.

Belarussischer Menschenrechtler Ales Bjaljatski (Dezember 2020)

Foto: Anders Wiklund / TT / IMAGO

Im Schatten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine

Die Vergabe stand in diesem Jahr im Schatten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Dieser befindet sich inzwischen schon in seinem achten Monat.

Viele rechneten im Vorfeld mit einer Preisvergabe in die Ukraine. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wurde von Wettbüros zuletzt weit vorne gesehen. Allerdings muss beachtet werden, dass Nominierungen für den Preis nur bis zum 31. Januar eingereicht werden konnten – Russland war am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert.

2021 hatte das norwegische Nobelkomitee Dmitrij Muratow geehrt, den Chefredakteur der kremlkritischen Zeitung »Nowaja Gaseta«, war gemeinsam mit der philippinischen Journalistin Maria Ressa mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Erst vor einem Monat hat ein Bezirksgericht in Moskau der Zeitung auf Antrag der Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor die Zulassung entzogen.

Zuvor waren in dieser Woche bereits die Preisträger in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie und Literatur bekannt gegeben worden. Am kommenden Montag folgt noch der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften, der als einziger der Preise nicht auf das Testament des Dynamit-Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896) zurückgeht.

Dotiert sind die Nobelpreise in diesem Jahr erneut mit zehn Millionen schwedischen Kronen pro Kategorie. Verliehen werden sie traditionell am 10. Dezember, dem Todestag von Nobel. Der Friedensnobelpreis wird als einziger Nobelpreis nicht in Stockholm, sondern in Oslo verliehen.