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Fußball-Kreisliga A: FC Dollendorf-Ripsdorf hofft auf die Vereine oben

Es war Spannung pur am Sonntag beim letzten Spieltag in der Kreisliga A – und das sogar bis kurz vor dem Abpfiff. Wißkirchen und Dollendorf-Ripsdorf im direkten Vergleich sowie Stotzheim und Blessem im Fernduell kämpften noch gegen den Abstieg. Und besonders die Blessemer wehrten sich mit allem, was sie hatten.

Das Wichtigste zuerst

Neben dem FC Heval und der SG Bürvenich/Schwerfen sind auch der VfB Blessem und die Sportfreunde Marmagen-Nettersheim abgestiegen. Der FC Dollendorf-Ripsdorf wird Zwölfter und muss auf den Ausgang der Bezirksliga hoffen.

Das Duell in Wißkirchen

150 Zuschauer, nicht müde werdende Trommler und ein Platz, der so holprig war, wie die gesamte Corona-Saison. In Wißkirchen war es am Ende kein fußballerischer Leckerbissen, aber ein echter Kampf um den Klassenerhalt, der mit vielen Emotionen gepaart wurde.

Nach 90 Minuten, mit acht gelben Karten, zwei Platzverweisen, zwei Elfmetern und fünf Toren rissen die Einheimischen ihre Arme in die Höhe und freuten sich über den Last-Minute-Klassenerhalt durch einen 4:1-Sieg. Ganz anders die Gefühlslage bei den Gästen aus Dollendorf-Ripsdorf. Die unterlegenen Eifeler waren am Boden zerstört, vergruben sich in ihren Trikots. Es flossen Tränen. Trainer Alexander Huth, der sich in der 65. Minute selbst einwechselte, sagte: „Das ist das Enttäuschendste und Bitterste, was ich in meiner Karriere erleben musste. Ein so unglaublich unnötiger Abstieg. Wir haben gegen Gegner Punkte liegen gelassen, die fußballerisch ganz schwach agiert haben.“

Regional- und Bezirksliga entscheidend

Obwohl die Komplett-Enttäuschung noch zu früh kommt. Do-Ri ist als Tabellenzwölfter aber zum Warten verdammt und hat es nicht in der eigenen Hand. Vielmehr kommt es darauf an, wie viele Teams aus dem Kreis aus der Bezirksliga absteigen. Der Euskirchener TSC ist nicht mehr zu retten. Aber ob es am Ende drei oder vier Gesamtabsteiger aus der Bezirksliga-Staffel 3 gibt, hängt auch von der Regionalliga ab. Oder kurz gesagt: Spätestens Mitte Juni weiß Do-Ri, ob man kommende Saison in der Kreisliga A oder B spielt.

Die Akteure des FC Dollendorf-Ripsdorf sind untröstlich. Sie müssen nun wochenlang bangen und hoffen.

Die Akteure des FC Dollendorf-Ripsdorf sind untröstlich. Sie müssen nun wochenlang bangen und hoffen.

Alexander Huths Elf fing bis in die Haarspitzen motiviert und druckvoll an. Die erste Kopfballchance hatte der FC bereits nach zwei Minuten. Huth: „Wir haben heute gut angefangen und ich war überzeugt, dass wir gewinnen.“ Die Chancen hatte der Gast aus Dollendorf-Ripsdorf. Aber Wißkirchen hatte den schnellen Dominik Brausch, der nach 32 Minuten zum 1:0 traf. In einer ausgeglichenen ersten Halbzeit erhöhten die Wißkirchener dank Atris Demo mit dem Pausenpfiff zum 2:0.

Zwei Elfmeter

Ein klares und vor allem unnötiges Foul von Wißkirchens Torwart Jonas Schmidt hatte einen Strafstoß zur Folge, den Do-Ris Philipp Bück nach 55 Minuten so hart schoss, dass Keeper Schmidt zwar noch mit den Händen am Ball war, doch das Leder am Ende erfolgreich im Netz zappelte. Ein klares Handspiel sorgte für den zweiten Strafstoß, den Wißkirchens Johannes Roth nach langer Diskussion um den Kreidepunkt sicher zum 3:1 verwandelte (65.). In der Nachspielzeit setzte Nico Lehner mit seinem inzwischen überfälligen Tor den Schlusspunkt (90.+3). Zuvor wurde sein Stürmer-Kollege Dominik Brausch mehrfach vergebens lang geschickt.

Der SC Wißkirchen feierte mit Trainer Maurice Hilger den Ligaverbleib. „Gott sei Dank nicht abgestiegen. Das ist alles, was zählt. Die Tore haben wir heute zum richtigen Zeitpunkt gemacht“, sagte der Übungsleiter.

Teilweise hektische Spielszenen sah auch der nach seiner Corona-Infektion genesene Landrat Markus Ramers. „Das war ein klassisches Abstiegskampf-Duell. Klar, habe ich mit meinem alten Verein, dem FC Do-Ri, mitgefiebert, aber der Sieg für Wißkirchen war verdient.“

Das Spiel von Stotzheim

Als die Gastgeber nach acht Minuten durch einen Doppelpack von Kevin Viltz mit 2:0 vorne lagen, schien die Partie früh entschieden. Doch die SG verkürzte durch Niklas Feithen (20.), anschließend kam der bis dahin perfekt laufende Motor der Schwarz-Weißen ins Stocken. Stefan Foemer hatte kurz vor dem Wechsel das 2:2 auf dem Fuß. „In unserer Situation fängt man nach einem Gegentor natürlich schon ein wenig an zu zittern. Zum Glück haben wir heute aber defensiv ganz gut gestanden und vorne haben Kevin Viltz und Daniel Graichen den Unterschied gemacht“, lobte Coach Karsten Schreiner die Leistung seiner Mannschaft, die nach dem Seitenwechsel nicht mehr aufzuhalten war.

Matchwinner: Kevin Viltz (2.v.l.) erzielte bei Stotzheims 5:1-Sieg gegen Bürvenich/Schwerfen vier Tore.

Matchwinner: Kevin Viltz (2.v.l.) erzielte bei Stotzheims 5:1-Sieg gegen Bürvenich/Schwerfen vier Tore.

Als Graichen den Ball aus halbrechter Position zum 3:1 genau ins linke obere Dreieck hämmerte, war das gleichbedeutend mit der Vorentscheidung (56.). Torhüter Marcel Schlupkothen, der im zweiten Durchgang für den starken Marcel Schmitz zwischen die Pfosten gegangen war, konnte dem perfekt getroffenen Ball nur noch hinterherschauen. Das Spiel endete dann genauso, wie es begonnen hatte – mit einem Doppelpack von Kevin Viltz (81., 87.). „Es war der Wahnsinn: Er hat einfach aus jeder Situation geknipst und war der überragende Mann auf dem Platz“, freute sich Karsten Schreiner, dessen Team eine insgesamt nicht so gelungene Meisterschaft wenigstens versöhnlich beendete. „Mit diesem verdienten Erfolg haben wir unser Ziel erreicht und können noch ein bisschen feiern“, kündigte der Stotzheimer Trainer zumindest eine kleine Party an.

Das Spiel von Blessem

Ländchen-Sieberath als Tabellenzweiter wollte auf keinen Fall Zünglein an der Waage sein im Abstiegskampf. Doch das wäre beinahe gehörig schief gegangen. 2:1 führte Blessem durch einen Doppelpack von Tom-Niklas Müller zur Halbzeit, weil Ländchens Spieler auf der Sportanlage in Hürth-Fischenich wie bei einem Sommerkick agierten. Nach dem 3:1 per Strafstoß durch Jonuzi Denald und einer anschließenden Riesenchance für Blessems Müller platzte Trainer André Knips der Kragen. Beim Time-out wurde er entsprechend laut. Das zeigte Wirkung: Seine Spieler drehten auf und das Spiel und raubten den Rhein-Erftern die benötigten drei Punkte.

Ländchens Trainer André Knips (2.v.l.) verabschiedet sich von seinem Blessemer Kollegen Zbigniew Zurek.

Ländchens Trainer André Knips (2.v.l.) verabschiedet sich von seinem Blessemer Kollegen Zbigniew Zurek.

Blessems-Trainer Zbigniew Zurek war trotz der Niederlage stolz auf seine Jungs. Die Flut, die zur Heimatlosigkeit und einem Nomadentum geführt hat, lässt er als Grund für den Abstieg nicht gelten. Vielmehr macht er die oftmals schwache Beteiligung am Training, bei dem ihm oft nur sechs bis acht Spieler zur Verfügung standen, verantwortlich. Die Tore für Ländchen erzielten Michael (2) und Bernd Jansen sowie Dennis Fischer.

Die restlichen Spiele

Die SG Flamersheim/Kirchheim siegt gegen den Bliesheimer BC mit 8:0 (5:0). Die Tore erzielten Paul Doppelfeld (4), Henning Doppelfeld (2), Dennis Hüttmann und Tim Schumacher. Lommersum schlägt Golbach 3:1 (2:0) durch Tore von Stefan Offerzier (2) und Gani Rama. Für Golbach netzte Martin Krause ein. Schönau gewinnt 3:2 (0:1) gegen Weilerswist. Für die Gastgeber trafen Christian Latz, Pawel Hoppe und Sebastian Nietmann, für Weilerswist Mike Nandzik und Fabian Schmitz. Die Partie Bessenich gegen Erftstadt-Lechenich II wurde wegen Spielermangels der Lechenicher abgesagt. Bessenich gelingt damit die perfekte Saison ohne Punktverlust.